Die dalmatinische Privatiirkuiide. 165
nischen, beziehungsweise slawischen Einflüsse zu verdanken; 1
denn den Kultus des heiligen Blasius, des Schutzpatrons der
Stadt, der Heiligen Cosmas und Damianos sowie das Fest der
Kreuzerfindung, nach denen hier datiert wird, sind direkten
byzantinischen Ursprunges. 3 Auch ist diese Art der Datierung
den gleichzeitigen Urkunden der slawischen Fürsten nicht
unbekannt. 3
Aber mit der Mitte des 13. Jahrhunderts verschwindet
hier sowie überall in Dalmatien jede lokale Eigentümlichkeit
in der Datierung. Von da an beherrscht der bolognesische
Brauch und dann die fortlaufende Tagesbezeichnung aus
nahmslos alle städtischen Urkunden ohne jegliche Art fremder
Ergänzungen. Die Instrumente der adriatischen Ostküste be
sitzen von jetzt an mehr Reinheit und Regelmäßigkeit in dieser
Beziehung als ihre einstigen Muster in Italien. 4
1 Am längsten unter allen dalmatinischen Küstenstädten, noch zur Zeit
der Entstehung dieser oben zitierten Urkunden, befinden sich die Ra-
gusaner unter der griechischen Hoheit; cf. Jirecek, Bedeutung von Ra-
gusa in der Handelsgeschichte 48—50 (Almanach der kais. Akademie
1898, p. 412—414).
2 Jirecek, Romanen. Denkschriften, 48, p. 53. 55.
8 So das Privileg des bosnischen Banus Kulin a. 1189: . . . meseca avLgusta
u düvadeceti i deveti dtns useeenie glave Jövana KrLStitela (CSD. II,
Nr. 203); Miklosich, Mon. serb., p. 1.
4 S. besonders den französischen Einfluß auf die Datierung der italieni
schen Privaturkunden bei Paoli, Dipl. 208 (L. 280 f.).
Inhalt.
Seito
I. Einleitung 1
II. Geschichte des Notariats in Dalmatien 5
1. Die Urkundenschreiber der Küstenstädte bis zu den Anfängen
des Notariatsinstitutes in denselben (um das Jahr 11G0) . . 5
2. Der Charakter des Notariats in der Periode seiner Ausbildung
in den dalmatinischen Städten (1160—1260) 11
3. Das italienische Notariat in den Küstenstädten 19