Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 147. Band, (Jahrgang 1904)

Die dalmatinische Privaturknnde. 
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nur wenig' von der venezianischen Herrschaft beeinflußt, und 
finden ihren endgültigen Abschluß erst durch die Reformen 
der napoleonischen Zeit. 
Das erhaltene Quellenmaterial ist ungleich in Beziehung 
auf Menge, Wert und Zugänglichkeit. In erster Reihe stehen 
natürlich die Urkunden selbst, und hier wiederum sind die 
weitaus am zahlreichsten vertretenen städtischen Urkunden 
maßgebend; die außerstädtischen oder überhaupt die Bewohner 
Dalmatiens außerhalb der Städte betreifenden Urkunden sind 
selten, aber umsomehr willkommen. Für die älteste Zeit bis 
zum 13. Jahrhundert fließt das Urkundenmaterial äußerst spär 
lich, außerdem sind es meistens keine Originale, die uns er 
halten sind. Seit dem 13. Jahrhundert wächst die Zahl der 
Originaldokumente in hohem Maße, es beginnen auch die Kon 
zeptbücher der Notare, Testamente, Gerichtsbücher, die aber 
für uns erst in zweiter Reihe wichtig sind. Dazu gesellen sich 
die einschlagenden statutarischen Bestimmungen der einzelnen 
Städte, welche die aus den Urkunden entnommenen trockenen 
Tatsachen in anschaulicher Weise beleuchten. 
Das erhaltene Urkundenmaterial zum Studium der dalmatinischen 
Urkunde ist bis zum Jahre 1200, teils aus den schon vorhandenen ge 
druckten Sammlungen von Lucius, Parlatus, Carrara u. s. w., teils durch 
neue Funde vermehrt, zuerst von Kukuljevie in seinem Codex diplomaticus 
regni Croatiae, Dalmätiae et Rlavoniae (1874f., zitiert CSD.) in zwei 
Bänden zusammengefaßt worden. Doch erwies sich diese Ausgabe be 
sonders vom diplomatischen und paläographischen Standpunkt aus als un 
zureichend und die siidslavische Akademie beschloß, in ihren ,Monumenta 
spectantia historiam Slavorum meridionalium 1 zur Neuausgabe der ältesten 
Urkunden zu schreiten, um dadurch eine solide Basis für die weitere 
Publikation der Urkunden zu gewinnen, die sich vorläufig bis zum Jahre 
1409 erstrecken sollte. So erschien im Jahre 187 7 der erste Band dieser 
Serie: Documenta historiae Croaticae periodum antiquam illustrantia (in 
Mon. Slav. mer. vol. VII), herausgegeben von Raßki. Dieser Band ent 
hält neben anderem Quellenmaterial die Urkunden bis 1100 und deckt 
sich in dieser Hinsicht mit dem ersten Bande von Kukuljevie. Doch war 
es notwendig, wegen etlicher ragusanischer und süddalmatinischer Ur 
kunden, die Rat'iki absichtlich ausgelassen hatte, auch die Edition von 
Kukuljevie zu benützen. 
Nach dem Tode Raökis übernahm die Redaktion der Fortsetzung 
des Diplomatars der Universitätsprofessor Tade Smifiklas, jetzt Präsident 
der südslavischen Akademie. Als sein Schüler hatte ich die Ehre, an den 
Vorarbeiten für die Neuausgabe des zweiten Bandes von Kukuljevie, be- 
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