Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 147. Band, (Jahrgang 1904)

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V. Abhandlung: Schönbach. 
Hingegen unterlag die Anordnung meiner Exzerpte ganz 
erheblichen Schwierigkeiten und ist nicht ohne längere Über 
legung und manche, zum Teil mißglückte Versuche zustande 
gekommen. Die ,Zeugnisse zur Volkskunde' waren verhältnis 
mäßig bequem zu ordnen gewesen: die einzelnen Nummern be 
sitzen meist nur kleinen Umfang und können daher leicht 
dem Inhalte nach zu Gruppen verbunden werden. Anders 
hier. Neben den kleineren Stellen, die in Predigten Vorkommen, 
welche die mannigfachsten Stoffe behandeln, finden sich große 
und zusammenhängende Stücke, die nur Polemik wider Häre 
sien betreiben. Diese durften nicht zerrissen oder versplittert 
werden. Ich habe die ganzen Predigten zusammengehalten 
und in Anmerkungen die Parallelen aus anderen Stücken und 
Handschriften beigefügt. Vorangestellt habe ich die Abschriften 
und Exzerpte aus der Freiburger Handschrift, weil sie mir 
Bertholds Arbeit am unmittelbarsten wiederzugeben scheinen, 
ihnen folgen dann die Leipziger Codices und der Linzer. 
Doch waren Nachschübe und Anhänge nicht ganz zu ver 
meiden. In den Anmerkungen wurden auch die Hinweise auf 
die deutschen Fassungen untergebracht (1. Bd. == Pfeiffer, 
2. Bd. = Strobl); hie und da habe ich einen deutschen Passus 
wörtlich eingestellt, weil er wichtige Sonderangaben enthält, 
auch um in einzelnen Fällen schon jetzt Belege für das Ver 
hältnis der deutschen Texte zu den lateinischen beizubringen. 
Unebenheiten ausgleichen, Getrenntes verbinden, das der Sache 
nach zusammengehört, soll die Untersuchung, welche dem 
Abdruck der Zeugnisse folgt; dem Leser mag zu raten sein, 
daß er sie früher zur Hand nehme als die Sammlung der 
Exzerpte, die doch, wie sich von selbst versteht, vorangestellt 
werden mußte. 
1. Frib. (50"'). Sermo XVII. Multi sunt vocati, pauci 
vero electi (Matth. 20, 16), et hoc propter multa, sed circa 
1 ff. mit diesem Stück ist der Traktat identisch, den v. Döllinger in 
seinen Beiträgen zur Sektengeschichte des Mittelalters 2 (1890), Sil—315 av,s 
Olm. 2951 a, 14. Jh., herausgegeben hat unter der Überschrift: De octo liaero- 
sibus novis, per quas modo diabolus mnltos subvertit. et quomodo cognoscan- 
tur liaeretiei per tria, cum venerint ad pervertenduai. Sieben Ketzerlehren 
behandelt ganz ähnlich Pfeiffer 405,33 ff. (53,1 ff., 283,32 ff.), ferner 2. Frib. 
26 a . Lips. 496, 47,1 ff. Linz. 63, 2 f.
	        
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