Fünf Mo'allaqiit. III.
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ein anderes Zahlwort (wie etwa cr ~^o) substituieren; man
müsste dann noch stärkere Aenderungen treffen. Dafür, dass
der Dichter damals ein alter Mann war, spricht Manches in
dem ganzen Gedichte; einem Achtzigjährigen möchte man es
freilich nicht gern zuschreiben. Man braucht die Zahl aber
wohl nicht ganz buchstäblich zu nehmen, zumal Zuhair schwer
lich genau gewusst hat, wie alt er war. Die 20 Jahre in v. 4
könnten dagegen vielleicht auf etwas zu niedriger Schätzung
beruhen. Zu bedenken ist, dass die Mühsale des Lebens in
Arabien die Menschen im Ganzen vor der Zeit alt machen. •—
Die Redensart L\ ^ sehe ich noch immer so an wie zum
Delectus 28, 8. Sie bedeutete anfangs einen argen Schimpf:
,du hast keinen Vater' (sondern nur eine Mutter; bist ein
Hurensohn), aber der Sinn der Formel schwächte sich bei dem
starken Gebrauch völlig ab, ähnlich wie es mit allerlei Flüchen
geschah. — Zu dem Verse vgl. Labld (Ch.) 25. (H.) 39, 78
und manche von den Fabricaten im <_>US.
49. ea (57). Ein drastisches Bild. Zu beachten, dass man
in Arabien den grössten Theil des Jahres am liebsten bei
Nacht wandert, um der Tageshitze zu entgehen; da ist denn
das nachtblinde (oder ,hühnerblinde‘) Thier so gut wie stock-
blind. Die Späteren gebrauchen die Redensart mehr,
haben sie aber wohl nur aus diesem Verse. Ueber S -
Wellhausen’s Uebersetzung von Wäqidi’s S. 171.
48. £s (59). Der Plural der kurzen Form ^Z (^^Z, ^<A)
des Reimes wegen Süra 7,62. 27,68, während sonst auch im
Koran nur die gewöhnlichen Formen Vorkommen,
auch Agh. 15, 120, 5.
50. o- (54). N führt hier und nachher in den Bedingungs
sätzen (J für ^ durch, die Andern behalten das mehr zum
Sprachgebrauch des Dichters (oder wenigstens der alten Text-
überlieferung) zu stimmen scheint. Dafür, dass den Späteren
in solchen Sätzen geläufiger war, spricht, dass Ihn Athir
3, 164 unseren Vers mit hat, während seine Vorlage Tab.
1, 3092 's) bewahrt. — glLo ist ,sich mit einem zu schaffen
machen'. Näbiglia 1, 11 ist Variante zu (so
ed. Cairo S. 4; Ginsburg in der Festschrift für Rosen 196). —
ist nach Asmah, Farq 8, 2, den Commentatoren u. s. w.
eigentlich die Spitze, resp. die Nagelstelle des Kameelhufs.
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