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V. Abhandlung: Szanto.
Phylen gehabt hat, 1 zu Jasos oder zu Bargylia zu rechnen ist,
lässt sich nicht ausmachen. Aus Kys kennen wir eine 'ilpoaXr/c
(Bull, de corr. hell. X, 1, 310, 4), aus Nysa Doppelnamen von
Phylen der Kaiserzeit, von denen je einer älter ist, der andere
unter den Kaisern hinzugekommen: ’0*Taß(a ’AtoXXwvt?, SeßasTY)
’A0r;vai'c, ’AYp’.TrwYjft; ’Avuoytc, Tcpgav!? SeXeuzfc, und dazu noch
eine Kataapy;oc, 2 aus Laodikea eine ’AxoXXuvl?, ’AOrjvao; und
Aaooiy.t'c. Schliesslich ist inschriftlich gesichert die Phyle HepiXyjk
für Tralles, 3 während es fraglich ist, ob die Bezeichnungen
Awgsüc und HsSisiq, die sich auf einer Inschrift von Idyma 4
finden, beide auf Phylen zu beziehen sind. Für Halikarnass
sind nur cru-pfsveiai bezeugt. 5
In Lykien, der Kibyratis, Pisidien, Pamphylien und Ly-
kaonien sind gleichfalls gelegentlich Phylen belegt, so in Ka-
dyanda eine ’A^oXXtüviap 'HXiac und 'Ispaopic, e in Kibyra fünf
Phylen, nach ihren Vorstehern benannt als <puXy) Slgou Hay/paTou,
nxd tcovo; KocXX'.y.Xsouc, Mouacdou Käatopoq, Tiß. iSijjtipxou, KaXXcy.Xeouc
Eip.6py.ou, 7 in Termessos eine ipuXr) ’'OpßXv;-oc, 8 nach demselben
Princip benannt, in Side eine [<puX-})] t' MeyccXoTiuXsiTÖv, 9 wahr
scheinlich mit Kecht von Petersen ergänzt, womit also mindestens
zehn Phylen für Side bezeugt wären. in Perge eine <puXr)
'Eppoü 10 und in Sillyon eine ouXr, MeaXsruoüv, 11 endlich in Lao-
dicea combusta Phylen überhaupt.
Aus dieser Uebersiclit darf man entnehmen, dass in den
Städten des inneren Kleinasiens von der Zeit ihrer Hellenisi-
rung an die nothwendige Theilung der Bürgerschaft nach Ana
logie der griechischen Phylen vorgenommen und den einzelnen
1 Journ. of hell. stud. VIII, 116 = Bull, de corr. hell. VIII, 218.
2 C. 1.6. 2947 f. Bull de corr. hell. VII, 260, IX, 124. Anz. der Wiener Akad.
1893, S. 93.
3 Bull, de corr. hell. X, 516. 4 Ibid. X, 430. 5 Ibid. XV, 550.
6 Heberdey-Kalinka, Reisen im südw. Kleinasien, Denkschr. der Akad.
XLV, S. 55 f., Nr. 80 und 81. Dass die Brüder auf der Inschrift 80 ver
schiedene Phylen haben, erklärt sich nicht daraus, dass sie erst durch
Adoption Brüder geworden sind, sondern umgekehrt daraus, dass der
eine von beiden durch Adoption in eine andere Phyle gekommen ist.
7 Petersen-Luschan, Reisen im südw. Kleinasien II, Nr. 242 ff.
8 Lanckoronski, Städte Pisidiens und Pamphyliens II, 15.
9 Ibid. I, 107. 10 Ibid. I, 42.
11 Bull, de corr. hell. XIII, 486.