Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 144. Band, (Jahrgang 1902)

Die Consolatio philosophiae des Boethius. 
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läge sowie viele Bleistiftnoten erklärender Natur enthält, endlich 
4. aus einem ,loci auctorum quos imitatus est Boethius' be 
titelten Heft, worin entgegen der ersten Auflage nicht bloss 
Senecas Tragödien, sondern auch die anderen Autoren heran 
gezogen sind. Nebst diesen das Manuscript der beabsichtigten 
Neuauflage repräsentierenden Schriften sind noch sämmtliche 
Originalcollationen für die neue Recension und die sonstigen 
Vorarbeiten vorhanden. 
Es ist bisher erst möglich gewesen, über die Stücke 2 
und 3 des Nachlasses ein endgiltiges Urtheil zu gewinnen, und 
deshalb sollen auch bloss diese hier näher besprochen werden, 
zumal da der eigentliche Zweck dieses Aufsatzes nur ihre 
Berücksichtigung fordert. 
Peiper hatte in der ersten Auflage den Text der Consolatio 
hauptsächlich nach dem Codex T(egernseensis 765 = Monacensis 
18765) s. X constituiert, dazu aber noch die Handschriften D 
(Bonnensis 175 [36] s. IX/X), K (Bernensis 179 s. IX) und E 
(Ratisbonensis s. Emmerami 324 = Monacensis 14324 s. X/XI) 
vollständig, und eine Reihe anderer Manuscripte subsidiär 
herangezogen. Durch den von Schepss geführten Nachweis, 
dass der Maihinger Codex W(allersteinensis I 2 lat. in 4° n. 3) 
s. X/XI bei Ergänzung eines in T einst ausgefallenen Quaternio 
die Vorlage gebildet habe, sowie durch die eingehende Be 
handlung überhaupt, die Schepss in dem ausgezeichneten Würz 
burger Programm vom Jahre 1881 handschriftliche Studien 
zu Boethius de consolatione philosophiae' dieser Handschrift 
zutheil werden liess, stieg die Wertschätzung dieses Textzeugen 
so sehr, dass Peiper ihm in der zweiten Auflage einen hervor 
ragenden Platz anwies. Durch R. Foerster in Breslau war 
Peiper ferner auf einen Codex M (Musei Plantiniani-Moreti 
56 [38]) s. IX in Antwerpen aufmerksam gemacht worden, den 
er ebenso wie die von Studemund (Rossbach) zuerst wegen 
eines Senecafragments benützte Handschrift von Metz 377 s. XI 
(O) 1 genau collationierte. WMO lieferten nun im Verein mit 
DK die Lesarten der neuen adnotatio critioa, in der T ebenso 
vollständig beiseite geschoben erscheint als E und die übrigen, 
minderwertigen Handschriften. 
1 Vgl. Breslauer Pliilolog. Abhandlungen II (1888), S. 72—77. 
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