Die Consolatio philosophiae des Boethius.
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läge sowie viele Bleistiftnoten erklärender Natur enthält, endlich
4. aus einem ,loci auctorum quos imitatus est Boethius' be
titelten Heft, worin entgegen der ersten Auflage nicht bloss
Senecas Tragödien, sondern auch die anderen Autoren heran
gezogen sind. Nebst diesen das Manuscript der beabsichtigten
Neuauflage repräsentierenden Schriften sind noch sämmtliche
Originalcollationen für die neue Recension und die sonstigen
Vorarbeiten vorhanden.
Es ist bisher erst möglich gewesen, über die Stücke 2
und 3 des Nachlasses ein endgiltiges Urtheil zu gewinnen, und
deshalb sollen auch bloss diese hier näher besprochen werden,
zumal da der eigentliche Zweck dieses Aufsatzes nur ihre
Berücksichtigung fordert.
Peiper hatte in der ersten Auflage den Text der Consolatio
hauptsächlich nach dem Codex T(egernseensis 765 = Monacensis
18765) s. X constituiert, dazu aber noch die Handschriften D
(Bonnensis 175 [36] s. IX/X), K (Bernensis 179 s. IX) und E
(Ratisbonensis s. Emmerami 324 = Monacensis 14324 s. X/XI)
vollständig, und eine Reihe anderer Manuscripte subsidiär
herangezogen. Durch den von Schepss geführten Nachweis,
dass der Maihinger Codex W(allersteinensis I 2 lat. in 4° n. 3)
s. X/XI bei Ergänzung eines in T einst ausgefallenen Quaternio
die Vorlage gebildet habe, sowie durch die eingehende Be
handlung überhaupt, die Schepss in dem ausgezeichneten Würz
burger Programm vom Jahre 1881 handschriftliche Studien
zu Boethius de consolatione philosophiae' dieser Handschrift
zutheil werden liess, stieg die Wertschätzung dieses Textzeugen
so sehr, dass Peiper ihm in der zweiten Auflage einen hervor
ragenden Platz anwies. Durch R. Foerster in Breslau war
Peiper ferner auf einen Codex M (Musei Plantiniani-Moreti
56 [38]) s. IX in Antwerpen aufmerksam gemacht worden, den
er ebenso wie die von Studemund (Rossbach) zuerst wegen
eines Senecafragments benützte Handschrift von Metz 377 s. XI
(O) 1 genau collationierte. WMO lieferten nun im Verein mit
DK die Lesarten der neuen adnotatio critioa, in der T ebenso
vollständig beiseite geschoben erscheint als E und die übrigen,
minderwertigen Handschriften.
1 Vgl. Breslauer Pliilolog. Abhandlungen II (1888), S. 72—77.
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