Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 136. Band, (Jahrgang 1897)

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VIII. Abhandlung: Pr. Müller. 
dem Armenischen einigermassen vertraut geworden ist — zu 
erst das Kärnämak i Arta/älr i Päpakän und dann den vor 
liegenden Tractat durchzuarbeiten, dann auf den Minölg /rat 
und das Artäi-wiräf-nämak überzugehen und zuletzt es mit der 
oft — wegen der eingestreuten Glossen — sehr schwierigen 
Huzwaresch-Uebersetzung des Awesta zu versuchen. 
A) Tcxtlmtisclic und exegetische Bemerkungen. 
II. 
u"<?”ey $ £1 furo ** *11«? J <?nei tereiitier ytoej 
j J) feramey t; «fij irw 
& 'fiiterr rjpwo“ J 
Der Destur fasst (Glossar, S. 11) als ein Com 
positum = ,self created, born of its own kind'. Dies ist nicht 
richtig. "i<? -> «friei ist = ,leiblicher Sohn' (neup. (_y-o und 
(er-5 ist mit ?m*o zu verbinden = neup. •>-£» *>\j. — Ir?*«' er 
klärt der Destur (Glossar, S. 2) als ,prayer, entreaty, blessing'. 
Ich fasse das Wort als identisch mit armen. ■uu { ....,..„„>> (vgl. 
Hübschmann, Armen. Gramm., S. 104, Nr. 45) und übersetze 
sm} iroe ^>i durch: ,er nahm seine Zuflucht zu Gott/ 1 
Die Worte ■> J sind zu tilgen, da sie offenbar 
eine später hinzugefügte Glosse sind. Man übersetze: ,Es ist 
bekannt, dass dem Aturpät ein leiblicher Sohn nicht geboren 
ward und deswegen nahm er zuletzt seine Zuflucht zu Gott. 
Es dauerte nicht lange, dass dem Aturpät ein Sohn ward. Da 
legte er ihm wegen seiner tüchtigen Naturanlage den Namen 
Zartuät bei/ 
in. 
0 °o ^ ifavi 
Und er sprach: ,Komm her mein Sohn, dass ich dich in 
der Lehre unterweise/ 1^5 von iivtf?) = aram. kr“, mp; der 
Destur übersetzt nach PPG1., S. 15, Z. 12 ,erhebe dich'. 
1 Doch kann möglicher Weise auch ,Bitte, Gebet' bedeuten. Vgl. 
altind. upastliäna- ,das Hinzutreten, Aufwarten, Verehren 1 . Dann könnte 
man auch die Etymologie von yny.»= altind. upasthä — im Sinne 
von upastliäna — annehmen, so dass das Wort Awesta so viel wie ,Gebet“ 
bedeuten würde (vgl. WZKM., Bd. X, S. 175).
	        
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