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VI. Abhandlung: Fr. Müller.
sammenhang des Kärnämak mit Firdausl’s Schähnämah hervor
zuheben sind, eine in fliessender Sprache geschriebene deutsche
Uebersetzung, welche von zahlreichen sprachlichen und sach
lichen Bemerkungen begleitet ist.
Erst im Jahre 1896 — achtzehn Jahre nach Nüldeke’s
Arbeit — erschien in Bombay der Pahlawi-Text des Werkes,
herausgegeben von Darab Destur Peshotan Sanjana, in zwei
rasch auf einander folgenden Auflagen. Der Text ist nach
zwei Handschriften festgestellt, welche in der Bibliothek des
Vaters des Herausgebers aufbewahrt werden. Er nennt sie D.
und P. Davon ist D. correcter als P. Es ist offenbar die oben
erwähnte von Rustam Miträpän geschriebene Handschrift, aber
ohne Datum. P. stammt aus dem Jahre 1054 der Aera Jezde-
gerds (= 1686).
Die Publication des Desturs umfasst eine XXXV Seiten
füllende Einleitung, die Uebersetzung ins Englische (56 S.), die
Guzarätl-Uebersetzung des Desturs Peshotanji Behramji San
jana mit einer Einleitung (Einleitung 16 S., Uebersetzung 44 S.),
den Pahlawi-Text in Original-Schrift und lateinischer Transscrip
tion (68 S.), dann Appendices: I The existing Pahlavi Books,
II Historical Sketches (15 S.), III Extracts from the Shäh-
Nämeh relating to the subject-matter of the Pahlavi ,Kärnäme
i Aratakhshir i Papakäff (34 S.).
Die nachfolgenden Bemerkungen beziehen sich grössten-
theils auf den ziemlich stark verderbten Pahlawi-Text, vor
allem mit Bezug auf die Nöldeke’sche Uebersetzung, itnd be
zwecken denselben von den gröbsten in die Augen springenden
Fehlern zu reinigen, so dass er einigermassen lesbar wird. —
Hoffentlich werden sie manchem Pahlawi-Forscher — leider
sind dieselben bei uns in Europa noch immer sehr dünn gesäet
— nicht unwillkommen sein!
Cap. I, l. 1
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Man lese entweder: oder -01 moo ijA* 110
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1 Ich bemerke ein für alle Mal, (lass ich auf die Beurtheilung der Etymo
logien des Desturs Darab Pesliotan Sanjana nicht eingebe. Hier nur einige