VI. Abli.: Fr. Müller. Beiträge zur Textkritik und Erklärung etc.
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VI.
Beiträge zur Textkritik und Erklärung des
Kärnämak i Artayjnr i Päpakän.
Von
Dr. Friedrich. Müller,
wirkl. Mitgliede der kais. Akademie der Wissenschaften.
Das Pahlawi- Werk ,Kärnämak i Artaysir i Päpakän',
eine sagenhafte Geschichte des Gründers der Säsäniden-Dy
nastie Artaysir, des Sohnes Päpak’s, wurde zum ersten Male
durch die Guzaräti-Uebersetzung des Desturs Peshotanji Beh-
ramji Sanjana, welche im Jahre 1853 in Bombay erschien,
der gelehrten Welt bekannt. Diese Puhlication scheint aber
in Europa so gut wie unbekannt geblieben zu sein. Erst im
Jahre 1878 übersetzte Th. Nöldeke das Werk ins Deutsche,
und zwar nach drei Handschriften, von denen zwei (aus M.
IJaug’s Nachlass) der Münchner Bibliothek angehören; die
dritte ist in London im British Museum auf bewahrt. Von diesen
Handschriften ist blos eine (eine Münchner) complet; die zweite
Münchner Handschrift ist lückenhaft, die Londoner Hand
schrift umfasst blos das erste Drittel des Textes. Die beiden
Münchner Handschriften sollen auf ein von Rustam Miträpän
(iwwf J 4V-”^) geschriebenes Manuscript zurückgehen.
Nüldeke’s Arbeit erschien in den ,Beiträgen zur Kunde
der indogermanischen Sprachen', herausgegeben von Dr. Adal
bert Bezzenberger, Band IV, Göttingen 1878, als ,Festschrift
zur Feier seines fünfzigjährigen Doctorjubiläums am 24. October
1878 Herrn Professor Theodor Benfey gewidmet von Leo
Meyer, Theodor Nöldeke, Georg Bükler, August Fick, Joseph
Budenz, Jacob Wackernagel, Adalbert Bezzenberger, Theodor
Zachariae', S. 22—69. Der Verfasser gibt nach einer kurzen
Einleitung, worin namentlich die Erörterungen über den Zu-
Sitzungsber. d. phil.-hist. CI. ClXXXVI. Bd. C. Al>h. 1