Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 136. Band, (Jahrgang 1897)

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III. Abh.: J. Müller. Kritische Studien zu den Briefen Senecas. 
klärung weder der unmittelbar vorhergehenden Sätze amandos 
timet, quos colit violat, welche den Hauptsatz superstitio error... 
est näher ausführen, noch dieses Hauptsatzes selbst, sondern 
es ist eine diesen Hauptsatz bestätigende Frage, in welcher 
statt timeas et violes das characterisirende infames eintritt mit 
Verschiebung der Frageglieder statt: quid enim interest, utrum 
deos infames an neges? Solche Verschiebungen sind bei Seneca 
häufig, sie wurden berührt in diesen krit. Studien III S. 19 A. 4 
(Sitzungsber. Bd. 130), wo auch auf die Nachweise Gertzens 
Bezug genommen ist. Wenn das alles seine Richtigkeit hat, 
so liegt die Vermuthung nahe, dass das Wort infamat deos 
schon in dem Hauptsatze superstitio error . . . est gefallen sei 
und dass Seneca geschrieben habe: superstitio error infamans 
deos est. Die mit enim eingeleitete Frage besagt hiernach: 
Die Götter verkennen sei nichts anderes als sie leugnen.
	        
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