Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 134. Band, (Jahrgang 1896)

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II. Abhandlung: Gomperz. 
eßwGÖv} äva xäaav ty;v 'EXXctSa) bis auf die spätesten Autoren liegt 
eine lange Reihe von Belegen für die hier erforderte Bedeutung 
von ßoäaöat vor. Unmittelbar hierauf bespricht Nauck Me- 
nandr. frg. 252: 
io y3cp xpo9up,u)<; TZdrqaa'nc/.q tu^eTv 
euSatp.ovia? siwO' uitepvj^avi'av (so Meineke statt uTOpyj^avia?) xotstv. 
,In dieser von Anderen hergestellten Fassung bleibt noch an- 
stössig das ganz unpassende xpoOip.o);: es war zu schreiben . . . 
'Tcpo’/eipwc/ Zur Rechtfertigung von xpoOüp,«; genügt es, auf die 
bekannte Wahrnehmung zu verweisen, dass ,sehr häufig. .. in 
der Absicht, ein Wort nachdrücklich hervorzuheben, die Ne 
gation demselben nachgesetzt wird' (Kühner II 739 ähnlich 
Krüger 67, 10). Nauck hätte sich bloss des Frg. trag, adesp. 
439 zu erinnern brauchen: 
cospyj p.sv ijp.Y]V, «XXa xdvt’ ouv. sutuyjqq. 
Philemon Frg. 75 (II 498 K.) lauten die ersten zwei 
Verse nach den Handschriften (des Stob, floril. 102, 4) wie folgt: 
ävöpuxov ovto( paätov xapaiveoat 
4'cjtiv, xowjcrat 3’ owTov obyj paSiov. 
Die Worte avOpwxov Svra gehören zum ganzen Satze und vor 
nehmlich zu dessen zweitem Gfliede. Sie sind als Apposition 
zu einem hinzuzudenkenden xivä aufzufassen. Eine prosaische 
Paraphrase hätte etwa also zu lauten: paStov p.sv ecti to xapatvstv, 
yaXsx'ov Ss to a. v.q xapaivei zal «ütcv xotstv avOptoxov SvTa. Die in 
jenen zwei Worten enthaltene Erinnerung an die menschliche 
Schwäche, der es leicht fällt, gute Rathschläge zu ertheilen, 
schwer aber, sie selbst zu befolgen, scheint mir hier nicht 
weniger am Platz wie in so vielen anderen Fällen; z. B. Me- 
nandri monost. 8 (IV 340 Mein.): dvöpwxoi; tbv pip.vvjco ty)? -/.otvrjc 
tu-/y)s, Eurip. frg. 1075 N. 2 : 0soü ß!ov £vjv äqcoR dvöpwxo^ uv 
oder Dionys, archaeol. V 4: ävöpdixou? 8’ S'naq |y,y]8sv uxlp tyjv 
ävQpamvY)v ®6otv xovslv. Anders dachte Bentley, der statt avOpwxov 
ovTa zu schreiben vorschlug dXXu xovoövri. Ihm sind Meineke, 
Kock und auch Nauck gefolgt. Dass jedoch diese Textes 
änderung eine unnöthige ist, glauben wir soeben gezeigt zu 
haben; dass sie falsch ist, beweist, wie wir meinen, das xoüjuai 
des zweiten Verses, das aufs beste zu unserer Auffassung, aber 
ganz und gar nicht zu derjenigen Bentley’s stimmt. Auf letz-
	        
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