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II. Abhandlung: Gomperz.
eßwGÖv} äva xäaav ty;v 'EXXctSa) bis auf die spätesten Autoren liegt
eine lange Reihe von Belegen für die hier erforderte Bedeutung
von ßoäaöat vor. Unmittelbar hierauf bespricht Nauck Me-
nandr. frg. 252:
io y3cp xpo9up,u)<; TZdrqaa'nc/.q tu^eTv
euSatp.ovia? siwO' uitepvj^avi'av (so Meineke statt uTOpyj^avia?) xotstv.
,In dieser von Anderen hergestellten Fassung bleibt noch an-
stössig das ganz unpassende xpoOip.o);: es war zu schreiben . . .
'Tcpo’/eipwc/ Zur Rechtfertigung von xpoOüp,«; genügt es, auf die
bekannte Wahrnehmung zu verweisen, dass ,sehr häufig. .. in
der Absicht, ein Wort nachdrücklich hervorzuheben, die Ne
gation demselben nachgesetzt wird' (Kühner II 739 ähnlich
Krüger 67, 10). Nauck hätte sich bloss des Frg. trag, adesp.
439 zu erinnern brauchen:
cospyj p.sv ijp.Y]V, «XXa xdvt’ ouv. sutuyjqq.
Philemon Frg. 75 (II 498 K.) lauten die ersten zwei
Verse nach den Handschriften (des Stob, floril. 102, 4) wie folgt:
ävöpuxov ovto( paätov xapaiveoat
4'cjtiv, xowjcrat 3’ owTov obyj paSiov.
Die Worte avOpwxov Svra gehören zum ganzen Satze und vor
nehmlich zu dessen zweitem Gfliede. Sie sind als Apposition
zu einem hinzuzudenkenden xivä aufzufassen. Eine prosaische
Paraphrase hätte etwa also zu lauten: paStov p.sv ecti to xapatvstv,
yaXsx'ov Ss to a. v.q xapaivei zal «ütcv xotstv avOptoxov SvTa. Die in
jenen zwei Worten enthaltene Erinnerung an die menschliche
Schwäche, der es leicht fällt, gute Rathschläge zu ertheilen,
schwer aber, sie selbst zu befolgen, scheint mir hier nicht
weniger am Platz wie in so vielen anderen Fällen; z. B. Me-
nandri monost. 8 (IV 340 Mein.): dvöpwxoi; tbv pip.vvjco ty)? -/.otvrjc
tu-/y)s, Eurip. frg. 1075 N. 2 : 0soü ß!ov £vjv äqcoR dvöpwxo^ uv
oder Dionys, archaeol. V 4: ävöpdixou? 8’ S'naq |y,y]8sv uxlp tyjv
ävQpamvY)v ®6otv xovslv. Anders dachte Bentley, der statt avOpwxov
ovTa zu schreiben vorschlug dXXu xovoövri. Ihm sind Meineke,
Kock und auch Nauck gefolgt. Dass jedoch diese Textes
änderung eine unnöthige ist, glauben wir soeben gezeigt zu
haben; dass sie falsch ist, beweist, wie wir meinen, das xoüjuai
des zweiten Verses, das aufs beste zu unserer Auffassung, aber
ganz und gar nicht zu derjenigen Bentley’s stimmt. Auf letz-