Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 130. Band, (Jahrgang 1894)

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T. Abhandlung: Heinzei. 
erfährt, ist sein erster Gedanke ihn zu rächen: dö greif der 
knappe mcere zuo sime kochcere . vil scharphiu gabylöt er vant. 
Aber seltsamer Weise fährt der Dichter fort: er fuorte ouch 
dannoch beidiu phant, diu er von Jeschüten brach und ime ein 
tumpheit, da geschach, nämlich, dass er sich von Seiten einer 
schönen Frau mit so Wenigem begnügte. Oben, III 131, 16, war 
nicht gesagt worden, dass er Ring und fürspan im Köcher auf 
gehoben habe. Offenbar aber ist es des Dichters Meinung. 
Sobald er sich vorstellte, Parzival greife jetzt in seinen Köcher, 
fielen ihm die Kleinodien von früher ein. — Recht auffallend 
ist das Abspringen auf einen scheinbar fern liegenden Gedanken 
auch V 253, 30. Nachdem Sigune gesagt hat, Trebuchet habe 
Parzivals Schwert, das Geschenk des Gralkönigs, gemacht, fährt 
sie fort ein brunne stet pi Karnant, dar nach der künec heizet 
Lac. Nun wieder vom Schwert: daz sicert gestet. ganz einen 
slac. Oder XV 732, 15 ff. Monolog Parzivals, 732, 30 im lac 
sin harnasch nahe bi, 733, 1 wird der Monolog wieder fort 
gesetzt bis 733, 20, darauf wieder: er greif da sin harnasch 
lac. Vgl. Wolframs Titurel 144—153 (Bartsch 180—189); 144 
Sigune liest die Schrift auf dem Brackenseil, — 154, 1 Schiona- 
tulander mit einem vederangel vienc äschen unde vörhen, die ivil 
si las und der fröude den mangel, daz er sit wart vil selten der 
geile, — 154, 4 ff. Sigune liest weiter, der Hund entkommt ihr, 
— 159 Schionatulander die grözen und die kleinen vische mit 
dem angel vienc. — Vgl. auch Parzival XV 738, 25; Kampf 
zwischen Parzival und Feirefiz bis 739, 22, dann des beiden 
strit tet ’ern getouften we, dann wieder Kampf bis 741, 1 der 
beiden strit tet ’em getouften we und wieder Kampf. S. auch 
unten S. 108. — So möchte ich auch die Verse II 69, 29 -70, 6 
lieber dort belassen, wo sie in den Handschriften stehen, nach 
II 71, 6. Sie unterbrechen da allerdings den Bericht von Gah- 
murets Rüstung, aber passender für unser Gefühl sind sie auch 
dort kaum, wohin sie Lachmann versetzt hat; die Litteratur über 
diesen Fall s. bei Hagen, Germania XXXVII 89. 
Eine ganz ähnliche Unklarheit wie I 28, 10, welche gerade 
auf der Deutlichkeit der dichterischen Vorstellung beruht, findet 
sich in Ulrichs von dem Thürlein Willehahn LXXXII 23 min her, 
der hie gebalsemt lit. So spricht eine Witwe. Von einer Aufbah 
rung der Leiche ihres Gemahls war vorher nichts gesagt worden.
	        
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