Die von Guidi heransgegebene syrische Chronik.
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Dattelpalmen und festen Gebäuden. 1 In dieser Weise ist auch
das Land Hattä gut ausgestattet, das am Meer in der Nachbar
schaft der Qatar-Inseln liegt; es ist ebenfalls mit mannigfachem
Pflanzenwuchs reich versehen. 2 Ihm gleicht das Land Mazün,
auch am Meere liegend, das mehr als 100 Parasangen Raum
einnimmt, 3 und das Land Jamäma, mitten in der Wüste, 4 und
das Land Laif 5 und die Stadt Lira, von dem König Mundhir
erbaut, so ,der Held' geheissen ward und der sechste in der
Reihe der ismaelitischen Könige war. 6
1 Itagar im Innern von Bahrain. Es kommt im 6. und 7. Jahrhundert
öfter als Wohnsitz nestorianisoher Christen und als Diöcese vor ZDMG.
43, 404. 407; Ass. 3, 1, 136. Der Dattelreichthum dieser Oase ist bei den
Arabern hochberühmt, vgl. z. B. Kämil 202. 441. Ueber die persischen
Schlösser dort s. Tab.-Uebers. 260. — Vgl. Wüstenfeld, Bahrein und Jemäma
(Abli. der k. Ges. d. Wiss. zu Göttingen Bd. 19) S. 6 ff. (178 ff.); Sprenger,
Das alte Arabien § 169.
2 AlOhatt, die Küste des jetzt Lahsä genannten Landes, seit Polybius oft
genannt, s. Sprenger, Das alte Arabien § 170; Wüstenfeld a. a. O. 9 (181).
Im 7. Jahrhundert nestorianische Diöcese Ass. 3, 1, 136. 143 b . ZDMG.
43, 407. — Ueber Qatar s. oben S. 25, Anm. 2. Mit dem Ausdruck Qaträje
werden die Leute aus allen diesen Gegenden zusammengefasst (s. B. Ass.
3, 1, ISS 1 ,11; die Briefüberschrift Ass. 3,1,134 b ). Beachte, dass im Catalog
des Abhdiso* mehrere Schriftsteller aus Qatar Vorkommen. — Der officielle
Name von Chatt ZDMG. 43, 407 ist gewiss identisch mit
dem Tab. 1, 820 in verschiedenen Entstellungen erscheinenden, aber
Form und Bedeutung vermag ich wenigstens doch nicht festzustellen. —
Hinter V&“? (1. 9) verbessert Hoffmann ? wie 1. 12 und 13.
8 — 'Omän, s. Jaq. 4, 521 f. Als Diöcese ZDMG. 34, 396 und öfter (vgl. oben
S. 33, Anm. 7). Die Christen von 'Omän gingen schon früh zum Isläm über,
s. die dort citierten Stellen aus Ass. 3, 1. — Der Verfasser hätte hier u. a.
noch die zwischen Bahrain und 'Omän gelegene Insel MäSmähig nennen
können, die gleichfalls als Diöcese vorkommt ZDMG. 43, 395. 404; Ass.
3, 1, 136 a ; ; talm. rnütro Rösch hasch. 23“; arabisch ^st>L.L
Jaq. 3, 132).
4 Ein oft genanntes grosses Gebiet im Innern Arabiens. Auch da gab es
Christen; Haudlia, der dort wohnende hochangesehne Häuptling der
Banü Hanifa, feierte Ostern; vgl. Tab.-Uebers. 258 mit 263. — S. noch
Wiistenfeld’s, eben genannte Abhandlung Bahrein und Jemäma.
5 Ich halte wenigstens Guidi’s Vermuthung, dass diesen nach Mekka
und Medina wichtigsten Ort des Higäz (im weiteren Sinne) bezeichnen
soll, für sehr wahrscheinlich.
6 ,Damit scheint Mundhir I, der sechste lahmitische Fürst (nach den beiden
'Amr, beiden Imrulqais und Nu'män), gemeint; ich weiss nicht, ob der