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IX. Abhandlung: Nöldeke.
Heraklios nach seiner Hauptstadt, ward krank und starb. Er
hat zusammen mit seinem Sohne 28 Jahre regiert. 1
Der Sieg der Kinder Ismael’s, welche diese beiden mächtigen
Reiche überwunden und unterworfen haben, ist von Gott ge
kommen. Aber über Constantinopel hat ihnen Gott noch keine
Gewalt gegeben. 8 Also ist sein der Sieg!
Darüber, was die Kuppel Abraham’s 8 eigentlich sei, haben
wir nur folgendes gefunden: weil der selige Abraham reich an
Vieh war und sich auch von dem Neide der Kanaaniter fern
halten wollte, beschloss er, sich in entlegenen und ausgedehnten
Wüstengegenden aufzuhalten, und da er in Zelten wohnte, so
erbaute er sich zur Verehrung Gottes und zur Darbringung der
Opfer jenen Ort, und von diesem früheren Bau hat auch der
heutige seine Benennung empfangen, da die Erinnerung an die
Stelle durch Ueberlieferung von Geschlecht zu Geschlecht be-
36 wahrt worden ist. Und für die Araber ist es nichts neues,
dort anzubeten, sondern diese Sitte herrscht schon längst seit
alten Tagen, indem sie dem Stammvater ihres Volks die ge
bührende Ehre darbringen. 4 Auch Hazor, das die Schrift die
Hauptstadt der Reiche nennt, 5 gehört den Arabern, 6 und Medina
ist so nach Midian dem vierten Sohn der Ketura, 7 geheissen;
es wird auch Jathrib genannt. (Zu Arabien gehören ferner) 8
Dümat gandal 9 und das Land der Hagaräer, reich an Wasser,
1 Richtig. Heraklios, der am 7. Oct. 610 den Thron bestiegen hatte, er
hob am 22. Jan. 613 seinen Sohn Heraklios (Neos Konstantinos) zum
Mitregenten, und das blieb er bis zu des Vaters Tode, am 11. März 641.
2 S. die Einleitung oben S. 3.
3 Die Ka'ba.
4 Der Verfasser nimmt die muslimische Legende ohne Bedenken an. Darin
hat er allerdings Recht, dass die Ka'ba nicht etwa erst durch Muhammed
zum Heiligthum geworden ist.
6 Jos. 11, 10.
6 Worauf sich diese Behauptung gründet, ist mir völlig räthselhaft. An
eine Verwechslung von ’°,j“ mit Gen. 10, 26 oder an
Vfb» (s. oben S. 41) ist nicht wohl zu denken.
7 Gen. 25, 1 f.
8 Etwas derartiges ist zu ergänzen.
9 Die bekannte Oase Dümat algandal im nördlichen Arabien, heute al-
Grof genannt. Zu Muhammed’s Zeit war der dortige Fürst ein Christ
(Ibn Hiääm 903, 3).