Türkische Studien. I.
9
dieses selbst ist aber ein Fremdwort lind wahrscheinlich dä
nischen Ursprungs, «w-db zeigt europäische Lautform, aber
das zu Grunde liegende ßaloagov ist ursprünglich semitisch.
Ebenso ist türk. 0 LLo gegenüber arabisch die europäische
Form dieses fremden Namens. Griechisch äyyageia bezeichnet
eigentlich den Dienst der persischen Hyyaqoi oder Eilpostboten
ist aus dem Griechischen, allerdings in wesentlich erweiterter
und veränderter Bedeutung, in das Lateinische und die roma
nischen Sprachen übergegangen und erscheint auch im Türkischen
als angarie.
jScharlachtuchf ist orientalisch, aber in dieser Form
europäisch; ebenso ist die europäische Form des arabischen
ist griechisches aggaßibv, das seinerseits aus dem
Semitischen stammt. Der arabische Ursprung von Admiral
und Dragoman ist bekannt; beide finden sich in der occiden-
talischen Gestalt im Türkischen (amiral, dragman). Die beiden
Marinewörter gomana und kalafat geben italienisches gomena und
calgfatare wieder, aber beide stammen vielleicht aus dem Ara
bischen; das erste entspricht vermutlilich arab. dessen Ur
sprung allerdings auch nicht aufgeklärt ist (vgl. Fränkel 228
und vgl. -/.afuXog xo nayv oyoiriov Suid., den Scholiasten zu den
Wespen des Aristophanes 1030 und Theophylaktos zu Matthäus
XIX 24: Tivsg de -/.äurjlov ob ro cpaaiv, älla rö nccyb oyoivlov,
5> xqwvtcu oi vavrai rcgog to g Litze iv Tag c<y/.vgag). Noch in neuerer
Zeit hat sich solche Rückwanderung vollzogen, z. B. in dem
Birnennamen bergamot. Auch griechische Wörter haben ähn
liche Schicksale erlebt: agr. grjxivi] ist über das Lateinische,
Arabische und Türkische als gexoln ins Neugriechische zurück
gekehrt, omov über das Arabische und Türkische zu ngr. ätpiövi
geworden.
Weder die griechischen noch die romanischen Bestand -
theile des türkischen Lexikons sind bis jetzt Gegenstand einer
besonderen Untersuchung gewesen, so weit mir bekannt ist.
Allerdings haben die Lexikographen des Türkischen hie und
da auch dem Ursprünge der nicht arabischen und persischen
Wörter ihre Aufmerksamkeit zugewendet, und Manches ist von
ihnen richtig erklärt worden. Ich nenne liier, ausser dem be
kannten Werke von Zenker, besonders Ahmed Vefyk Pascha,
den Verfasser des und Barbier de Meynard, dessen