1
Metrische Studien zu den Sibyllinisclicn Orakeln.
79
1
den folgenden Vers) aus, dieser wird erst erzielt durch die
Schreibung e'Ovs’ exeXöy]. Dieser zwingende Grund lässt auch
den Hiatus schwinden, für den sich sonst Ilona. 15 87 rfixe sOvsa
siet anführen Hesse (allerdings an anderer Versstelle).
III 563 ooaa ir£p:zXo|j.EV<ji>v eviowtov y.v^Ssa lora:
Auch hier ist das einfache Verbum ’iovxi meines Erachtens zu
schwach, um den Begriff des drohenden Bevorstehens der z^Sea,
welcher kräftig hervortreten soll, zu bezeichnen. Ich habe
deshalb z^Se’ iiviaxai vermuthet, vgl. XIV 323. Das einfache eaxai
dürfte durch den Schluss von Vers 561 veranlasst sein.
Endlich will ich bemerken, dass die Fassung des Ver
schlusses in III 715 •qSuv äic'o ciojacttuv Xöyov a^ouat o’ svl üp-voic,
welche auch noch in Alexandre’s zweiter Ausgabe steht, ledig
lich auf einer falschen Conjectur von Opsopoeus beruht; über
liefert ist in <I> acjoua: S’ sv ü|j,vou;, in l F asqouGtv Yjjjwca: zsivoic, welch
letztere zwei Worte aus dem Schlüsse des vorangehenden Verses
eingedrungen sind. Ich glaube mit meiner Conjectur sij-jcoomv
ev üp.vots der Wahrheit nahe gekommen zu sein.
Ziehen wir das Resultat unserer Betrachtung, so ergibt
sich, dass sicher beglaubigte Hiate bei auslautendem kurzen Vo-
cale sich bei den Sibyllisten ausser in den früher als legitim
bezeichneten Fällen nur ausnahmsweise vorfinden, niemals aber
ohne einen bestimmten stichhaltigen Grund. Hier herrscht keine
Willkür, sondern deutlich wahrnehmbare Gesetzmässigkeit. Hiezu
kommt, dass die meisten Sibyllisten sich innerhalb bestimmter
Grenzen halten und nicht Freiheiten in der Zulassung des
Hiatus in Anspruch nehmen, die nicht auch anderweitig in der
jüngeren Verstechnik, bevor sie durch die metrische Reform
des Nonnos eingeschränkt ward, wahrzunehmen wären. Einige
Beispiele mögen dies darthun.
Die auf S. 72 besprochenen zwei Fälle von Hiatus bei
einer Präposition am Ende des dritten Fusses II 185 piow svi
und II 190 zetvu evt tt, womit II 226 ev: v;p.o:Ti (S. 46)
zu verknüpfen ist, finden ihr genaues Analogon in der Fügung
Tipurap Ivi ■qp.ati, welche sowohl bei Maximos ^spi zaxap/öv 170
wie im Orphischen Fragment 26, 1 (Abel) an derselben Vers-
stellc vorliegt. Für den (übrigens durch das alte Epos sanctio-
■