Berichte über die Handschriften des sog. Schwahenspiegols. XY.
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a) ein Gerichtshandbuch, wovon in der Nr. 423 die Rede
sein wird, von Fol. 1 —12, oder der neueren Zählung 36
-47,
b) unser Landrecht ohne besondere Ueberschrift von Fol.
12'—118', oder der neueren Zählung 47'—153',
c) unser Lehenrecht wieder ohne Ueberschrift von Fol.
118'—152', oder der neueren Zählung 153'—187',
an dessen Schlüsse die Bemerkung begegnet, dass die Hand
schrift am Mittwoch vor Mariä Geburt des Jahres 1480 in
Heyne — wohl nicht dem von Dr. Karl Roth 1 vermutheten
Sachsen-Meiningen’schen Pfarrdorfe Haina, sondern eher dem
nicht weit von der Stadt Frankenberg in Kurhessen entlegenen
Cisterzienserkloster Haina an der Wohra — vollendet worden,
während das nach vier leeren Blättern noch von Fol. 192—266
folgende bekannte ,gut nützlich buch von der rechtlichen vber-
windung Cristi wider sathan den fürsten der helle vnd des
sunders betrostung* an seinem Schlüsse die Verzeichnung hat:
Anno domini m° cccc 0 lxxx 0 secundo jn vigilia epiphanic
domini.
Das Verhältniss der 1126 Abschnitte des Landrechts
und der 393 Abschnitte des Lehenrechts gegenüber dem
Drucke LZ ergibt sich aus der Mittheilung Rockinger’s in D
S. 398—449 in der Spalte II — 452—470.
Der Wortlaut der Artikel, welche ganz in der der Aus
gabe des Landrechts von Wilhelm Wackernagel zu Grunde
liegenden Nr. 388 fehlen, ist da in den Zusätzen unter den
Art. 385—391 mitgetheilt.
423.
Wirzburg, ebendort, Mscr. chart. in Fol. 162. Vgl. die
vorige Nr. 422 und Rockiuger W S. 197—205.
Artikelfolge und Verzeichniss ihrer Ueberschriften in dem
da unter a berührten kurzgefassten aus dem sogen.
Schwabenspiegel und dem kleinen Kaiserrechte gebil
deten Gerichtshandbuche findet sich bei Rockinger a. a. O.
S. 194—196, 198—203; der Abdruck des Vorwortes und der
ersten 64 Artikel S. 211—225.
1 Kleine Beiträge zur deutschen Sprach- Geschichts- und Ortsforschung
IV (Heft 20) S. 222/223.