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XII. Abhandlung: Eoinisch.
wie solcher in den hochkuschitischen Sprachen klar vorligt,
hier kaum zu entdecken und noch vil weniger eine Verwant-
schaft diser Formen mit den obigen Ausdrücken im Hoch
kuschitischen ersichtlich ist, so wollen wir doch unverweilt in
eine nähere Untersuchung derselben eingelien.
5) Bed. fddig vier 1 hat im zweiten Radical die den
niderkuschitischen Sprachen eigentümliche praecacuminale Me
dia d, wofür im Aethiopischen, dem diser Laut feit, nur die
entsprechende Tenuis t (*n = ic to) vorhanden ist. 2 Dises d
nun geht im In- und Auslaut gerne in r über, daher färig
neben fddig vier, Harendoa neben Hadendoa ein Bischari
stamm u. s. w., auch für dSsadig neun, hörte Krockow serikd
1889 ff. und Zeitscli. der deutschen morgen], Gesellsch. 1878. Bd. XXXII,
415 ff. Die Sprache der Irob-Saho, Wien 1878. Für das Somali: C. P.
Rigby, An outline of the Somauli language, Calcutta 1849. J. M.
Hunter, A grammar of the Somali language, Bombay 1880. G. Ferrand,
Notes de grammaire £omalie, Alger 1886. Für das Galla die bekannten
Schriften von Krapf, Tutsehek, Massaja und Cecehi; für das Sanie und
Boui, Dr. G. A. Fischer, Die Sprachen im südlichen Gallalande, in:
Zeitschr. für Ethnologie, Berlin 1878. X, 141 ff. Unter Hadiya A ist
das Galla-Idiom, in Kabiene und Kambat gesprochen, zu verstehen,
welches bei A. Cecchi III, 465 ff. abgedruckt ist, sowie unter Hadiya 15
ein Dialekt desselben Idioms, der wie das Idiom Tambaro bei Borelli
a. a. O. veröffentlicht ist. Ein Wörter verzeichniss aus dem Galla-Idiom
der Reschiat verdanke ich den Aufzeichnungen des Herrn v. Höhnel,
Begleiters von Grafen Teleki auf dessen Reisen in Nordost-Afrika.
1 Almkvist, hat fddig gleich mir; die Form fdrig hörte ich im Barka bei
den Beni-Amer neben fudig; Edris bei Watson schreibt A. v.
Kremer faddeg, Munzinger fedig, Seetzen fadegga (eigentlich: vierter =
fddeg-a), Heuglin und Krockow fardig.
2 In Aegypten, Syrien und einzelnen Partien Südarabiens wird lieuto
meist d gesprochen vgl. Eduard Glaser, Die arabische Aussprache,
in: Sitzungsberichte der kön. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften 1885.
3 Im 'Afar und Saho geht d im In- und Auslaut regelmässig in l über
(fast wie das slavische <1 lautend) und bleibt nur dann d, wenn disem
ein n vorangeht, welches dann stets zu palatalem n wird, wie ’endd,
'endd klein (zu gehörig), oder wenn das d geminiert ist, wie
buddi membrum viri, aber d-lhena ich malte Getreide, von dahan
(Ti. mihi- ^ [HB) malen u. s. w. In derselben AVeise ist z. B.
Saho: alaw (für ad,aw) = G. O&fflJ schliessen, agal = Ti. 0‘1’fl} :
G 0 + R» einwickeln, alal — g. •’imnv iIy‘A'A : kurz, klein sein,
salag, salafj, — G. rt'Trh- ausspannen u. s. w. Dialektisch hört man
für dises l wie z. B. bei den Asaorta oft ein gewöhnliches r.