Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 116. Band, (Jahrgang 1888)

Scli Ticbar dt. Kreolische Studien. VIII. 
227 
Kreolische Studien. 
Von 
Hugo Schuchardt, 
corresp. Mitgliede der kais. Akademie der Wissenschaften. 
VIII. 
lieber (las Aniiainito-fraiizösische. 
Zwischen dem individuellen Radebrechen und dem festen 
und • fertigen Kreolisch besteht notliwendigerweise ein all- 
' maliger Uebergang. Dieser aber ist an einem und demselben 
Spracliobjecte schwer zu erfassen und noch schwerer in wissen 
schaftlichem Sinne darzustellen; die verschiedenen Stufen lassen 
sich am besten an verschiedenem Sprachmaterial veranschau 
lichen. Wenn Ostasien uns ein der Reife nicht allzufernes Er 
zeugnisse und zwar aus spanischem Samen dargeboten (s. Kreol. 
Stud. IV, 5 f.), so verdanken wir ihm nun auch einen ersten 
Keim, aus französischem. 
Man hat gemeint, in China habe sich ein dem Pidgin- 
englisch analoges Pidginfranzösisch entwickelt. So sagt 
K. Andree, Geographie des Welthandels I (Stuttgart 1867), 
S. 34: ,An den Punkten, wo in den letztverflossenen Jahren 
die Franzosen sich in China und in Cochinchina festgesetzt 
haben, hat der Verkehr auch ein Pitschenfranzösisch geschaffen'; 
Oh. G. Leland, Pidgin-Englisli Sing-song (London 1876) S. 8: 
,1 have been informed by an American gentleman who has 
paid attention to the subject, that a Pidgin-French is deve- 
loping itself in the Chinese ports, but of tliis I have obtained 
no specimens. 1 Das bedarf der Berichtigung. Mehrfache und 
sorgfältige Erkundigungen, besonders bei Missionären, die 
zum Theil schon seit Jahrzehnten in China weilen, stellen es 
ausser allen Zweifel, dass an den dortigen Küsten kein chino- 
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