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H o r a w i t z.
Bibliographie viel zu entnehmen. Ebenso aus der von Prof.
Otto Schmidt herrührenden Arbeit in den ,Studien und Mit
theilungen des Benedictiner-Ordens' III, 2, 129 ff. und IV, (102
—108, 319—330), die ganz werthvolle Angaben liefert. Das
Meiste bieten aber die Mondseer Handschriften, soweit sie sich
als ,Codices Lunelacenses' in der Wiener Hofbibliothek in
erwünschter Reichlichkeit vorfinden. Denn die copiose Bücher
sammlung des Stiftes ist meist nach Wien gewandert, wenn
auch 35 Kisten und 22 Fässer Manuscripte und Bücher um
1792 zuerst nach Linz gekommen waren und dort der ,Biblio-
theca publica' einverleibt wurden. Aber am 19. Februar 1796
erfolgte eine kaiserliche Resolution, dass die werthvolleren Manu
scripte und Bücher in die kaiserliche Hofbibliothek gebracht
werden möchten, was wohl geschehen ist, obwohl sich Vieles
auch im Linzer Statthalterei-Archive finden soll. 1 Die Codices,
die in den ,Tabulae‘ als von L. Schilling herrührend bezeichnet
werden und aus dem auch die nachfolgende Darstellung vor
nehmlich geschöpft ist, sind die Cocl. Pal. Vindobonenses
Nr. 3541,3542,3543, 3544, 3636. l, 3790,3791,4060, 4091, 4092,
4095 2. 3, 4097, 4099, 4107, 41 IO. 2 Sehr erwünscht ist aber auch
die folgende Aufzeichnung. In der Handschrift der kaiserlichen
Hofbibliothek zu Wien Cod. 3766 findet sich auf fol. 163—178
ein Verzeichniss, das den Titel hat: CATALOGVS GENE-
RALIS omnium Librorum, tum Antiquissimae tum locu-
pletissimae Monseensis Bibliotliecae denuo renovatus
et in meliorem ordinem digestus. Anno post Christum
Natum 1632 per R eueren dum Fr atrem Joannein Hörman,
liujus monasterii professum.
Nach einer langen Aufzählung von Bibeln und Expositiones,
von Werken der Kirchenväter und mittelalterlichen Theologen,
des canonischen und bürgerlichen Rechtes — die mittelalter
liche Literatur ist sehr gut vertreten — begegnet man auch
den ,Commentarii initiatorii Jacobi Fabri Stapulensis in 4 uor
Evangelia‘ (daneben ,idem Stapulensis‘ wohl dasselbe Werk),
1 Nach gefälligen Mittheilungen des Herrn jub. k. k. Steuerbeamten Johann
Mein gast in Mondsee.
2 Die Codices 4107 und 4110 rühren nicht von Schilling, sondern, wie
ich meine, von Fr. Benedictus her. Dagegen ist Cod. 4112 von Schilling.