Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 110. Band, (Jahrgang 1885)

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E n gelb reclit. 
Anhang. 
I. 
Es scheint nicht überflüssig zu sein, liier anhangsweise 
mit einigen Worten die Frage zu beantworten, welches der 
eigentliche Name unseres Schriftstellers war. Denn die editio 
princeps sowie überhaupt alle älteren Ausgaben und auch 
Ebert nennen ihn Claudianus Mamertus, andere Editoren theils 
wie Barth Claudianus Ecdicius Mamertus, theils wie Grallandius 
Mamertus Claudianus, Teuffel dagegen Mamertus (Ecdicius) 
Claudianus. 
Um vorerst festzustellen, ob der Schriftsteller der Ueber- 
lieferung zufolge wirklich sämmtliche drei Namen führte, so 
ist zu bemerken, dass der Name Ecdicius weder durch einen 
anderen lateinischen Schriftsteller noch durch irgend eine der 
bekannten Claudianhandschriften für Claudian bezeugt ist, er 
hat also nicht die geringste urkundliche Beglaubigung. 
Der Name Mamertus dagegen findet sich bei Sidonius ep. Y, 2 
in.: librum de statu animae tribus uoluminibus ittvstrem Mamertus 
Claudianus . . . excolere enrauit und ist auch in der Pariser Clau- 
dianhandschrift Nr. 2165 saec. XIII (E) am Schlüsse des dritten 
Buches de statu animae überliefert: EXPLICIT MAMERTL 
CLAUDIANI DE STATU ANIMAE LIBER TERTIVS. Sonst 
nennt Sidonius (ep. IV, 3 und 11) seinen Freund nur Clau 
dianus, ebenso Gennadius de script. eccles. 83, und auch die 
Claudianhandschriften überliefern mit jener obigen einzigen 
Ausnahme nur den einen Namen. Daraus geht hervor, dass 
der eigentliche Rufname des Schriftstellers Claudianus war und 
er ausserdem noch — soweit wir aus gesicherter Ueberlicferung 
entnehmen können — den Namen Mamertus führte. 
Bekanntlich findet sich in Sirmond’s Ausgaben des Enno- 
dius und Sidonius eine ,elncidatio de propriis nominibits inediae 
aetatis unde sumi solita et quid a prisco Romanorum usu discre- 
parint 1 , deren wichtigste Resultate der Satz enthält: ,mediae 
aetatis nominum duplex quodammodo lex fuit: una, ut proprium 
cuiusque nomen ultimum in locum conicerent, altera, ut 
tum proprium hoc normen tum cetera interdum quidem aliunde
	        
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