Zur Kypsele der Kypseliden in Olympia.
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wohl kaum blos für den Verfasser dieser Studie eines solchen
Hinweises gar nicht bedurft. Die Lücke, welche die Jahn-Over-
hecksche Argumentation Hess, konnte man immerhin bemerken,
ehe Herr Pantazidis seine Contrebande durch dieselbe zwängte.
Die alte Streitfrage, über die man sich durch das Studium
des Actenauszuges hei Overbeck leicht orientiren kann, ist
endgiltig entschieden. Die Annahme, dass die fünf Bilderzonen,
die Pausanias als übereinander gelegen beschreibt, wirklich
übereinander lagen und nicht auf die vier Seiten und den
Deckel zu vertheilen sind, wie es moderner Decorationsweise
entspräche, ist jetzt durch das Zeugniss zahlloser archaischer
Monumente jedem Archäologen einfach selbstverständlich ge
worden, während sie es im vorigen Jahrhundert nur einem
Ennio Quirino Visconti war.
Was wir aber darüber hinaus von der Anordnung der
Bilderwerke an Wissen gewonnen zu haben glauben, dünkt
mich ein gar unsicherer Besitz zu sein.
Otto Jahn war es, der die Frage weiter zu führen unter
nahm. 1 Er wies auf den auffälligen Umstand hin, dass Pausa
nias die einzelnen Parallelstreifen nicht in der gleichen Richtung
beschreibe, wie es doch fast selbstverständlich scheinen sollte,
wenn sie rund um das Anathem herumgingen, sondern sich
abwechselnd von rechts nach links und von links nach rechts
wendet. Daraus folgerte er, da die Bildwerke seiner Ansicht
nach zu solchem Verfahren keinen Grund gaben und eine
blosse Laune des Beschreibers nicht vorauszusetzen sei, dass
Anfangs- und Endpunkt jedes Streifens sich nicht berührt
hätten. Pausanias hat es dann bequemer linden müssen, wenn
er den einen vom Anfang an beschrieben hatte, den nächsten
vom Ende zu beginnen.
Und daraus ergaben sich dann weiters zwei mögliche
Fälle. Die Bilderstreifen zogen sich entweder um drei Seiten
herum und mieden die Rückwand, die an die Mauer ge
lehnt sein mochte, oder sie schmückten die Vorderseite allein.
Die erste Alternative hat Jahn vorgezogen und Overbeck seiner
Restauration zu Grunde gelegt, andere gewichtige Stimmen
1 Arch. Aufsätze S. 1 und Berichte der sächs. Gesellsch. der Wissensch.
1858, S. 90.