Ueber die Benguelaspracbe.
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tunda. Daher kann es geschehen, dass das -cm- von ocn- als
stammhaft betrachtet wird (vgl. oben o-muine — omu-ine): o-cu-
pnla = ocu-pida (He. ocu-pura, Bu. cuibulaf, Imp. 2. PI. cupula
eno, Prät. d-a-cupulcire (vgl. u-a-cupida 54, das der Form, nicht
der Bedeutung nach ein Prät. der 2. Bildung ist). Doch scheint
auch pula als Grundform verwandt zu werden. Auch pulissa wird
angegeben in der Bed. ,frage*, obwohl mit dem Suffix -issa
Causativa gebildet werden (so ocu-landa 17 ,kaufen*, ocu-
landissa 15 , verkaufen *); umgekehrt pulare 46 ,antwortete*.
Cuende ,geh‘ enthält infinitivisches cm-; vgl. He. ocu-enda
(für ocu-yenda), Bu. cu-enda ,gehen*. Im Loango minu yendi
und minu cuenda ,ich gehe* Bastian II, 288. 297; cuenda und
yendu ,geh* ebenda 303. Mit o- für ocu- ist identisch u in u-afa
,sterben* (nach Bleek im Nano o-gu-fa S. 188 Anm., wo die
Formen der verwandten Sprachen, meist -fa oder -fua, ver
zeichnet sind; statt Congo cu-fua hat Cann. cu-affüa.), Präs.
di-afa, Prät. d-a-fare (für d-a-afare). Manche Infinitive finde
ich ohne jedes Präfix, so tambula ,nehmen 1 (He. ocu-cambura,
Bu. cu-tambula), capa ,setzen*, Präs, di-tambula, di-capa,. Bei
tuara ,bringen* ist es schwer, die Grundform zu ermitteln:
Präs, duara, Prät. duarere, Cond, da-ndara (wo zu erwarten
gewesen wäre: da-nd-a tuara). — Das Präteritum geht zu
weilen statt auf -are auf -ere oder -ire (dies nach i und n in
der vorhergehenden Silbe) aus, wie das regelmässig geschieht
im Herero und Bundu (hier -eie, -ile); so das eben erwähnte
duarere, u-a-mbatere 12 (vgl. di-a-mbata 13, Präteritum der
2. Bildungsweise) und d-a-tnndire zu tunda. Merkwürdige Er
weiterungen der Präteritalendung zeigen sich in d-a-tunderiare
neben d-a-tundire und in d-a-tchicapaebare zu capa. Von der
Grundform Aveicht im Stamme ab d-a-marare zu ocu-mola ,sehen*
(He. ocu-mona, Bu. cu-mona). Zu o-cassi ,sein* lautet das Prä
teritum: d-a-carere (He. ocu-cara, Bu. cu-cala, Loango käle, käre
Bastian II, 279, ,sein*, eig. ,sitzen*).
Die verbale Negation erscheint in Gestalt von ca (dies
ist das gewöhnliche Wort in den Bantusprachen) neben dem
Perfectum: ca-pitare 7 (\’gl. bu-a-pitare 6; He. ocu-pita ,heraus
gehen*, Bu. ocu-bita ,hinübergehen*); neben dem Präsens als ui
in si-angola 28 (vgl. saquerepo 57 ?); si... co mit häufig unter
drücktem si verneint im Loango (Bastian II, 275. 290). Haben