Kreolische Studien. III.
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Diese Proben werden ausdrücklich als solche des portu-
auez crioulo oder castigo von Diu bezeichnet. Das Wort castigo
scheint hier eine Bedeutung zu haben, welche mit seiner ur
sprünglichen im Widerspruch steht. Nach den portugiesischen
Wörterbüchern ist ein castigo ein in Indien von portugiesischen
Eltern Geborener; an die Stelle des Gegensatzes zum Einge
borenen trat wohl schon früh der Gegensatz zu dem europäi
schen Portugiesen, dem reinol; s. J. Long The Portuguese in
Nortb India, Calcutta Review V, 255 (June 1846). Ob dieser
Ausdruck noch weiter im Werth gesunken ist und etwa, wie
sonst in Indien der Name topaz, sich auf einen Mischling oder
gar einen portugiesirten Indier bezieht, vermag ich nicht zu
sagen. Jedenfalls ist das portuguez castigo weit davon ent
fernt, vorzugsweise die Sprache der Leute von rein portugie
sischem Blute zu sein.
Das Kreolische von Din unterscheidet sich, wie ich später
im Einzelnen zeigen werde, weit mehr von dem von Ceylon als
das von Cochim. Zur Vergleichung setze ich die bewusste
Parabel auch im Ceylonportugiesischen (0 Novo Testamento,
Londres 1826) her.
A.
Kreolisch von Ceylon.
A Parabola de o fi.lho prodigo.
11. Per linm, certo homem tinha
dous filhos :
12. E o mais mogo d’elles ja
falla per o pai, Pai, da,
par mi a qninhaö de a fa-
zenda, que par mi te compete.
E eile ja reparti per eliotros
seus bens.
Kreolisch von Diu.
Parab d’uin filh estravdgant.
Um homm tinli doiz filh:
Jd fallon par su pai aquel. mais
piquin, que da-cd 1 su quiäo
que ta pertence a eil. E eil jd,
repartiu por t.ud doiz filh tud
quant tinli.
horras lises recni as 5 horras i dipois quando fa^A micrico a dianto Sr.
furiher que ello tic.ou para madar djsnomiar a sua pobre Criado
Govinde Pungia.
1 Vgl. Cuprvo peng, ßognt,» ß. 143,