Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 5. Band, (Jahrgang 1850)

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7. Die Perioden des Erscheinens sind nach Verschiedenheit 
der Falterart sehr ungleich und schwanken von einem bis acht Mo 
naten. So bleibt die Sichtbarkeit von Pontia cardamines beinahe 
nur auf den Monat Mai beschränkt, während Vanessa urticae 
zu allen Jahreszeiten , den Winter ausgenommen , vorkommt. Ein 
halbes Jahr und darüber sichtbar, bleiben nur Colias hyale, rliamni, 
Hipparchia pamphilus, Lycaena alexis, Pontia daplidice, 
napi, rapae, Vanessa atalanta und C. album. 
8. Nur bei wenigen Falterarten finden wir eine doppelte Pe 
riode der Sichtbarkeit, wie z. B. bei Arginis dia, Papilio 
machaon etc. Die Aufzählung derselben muss weiteren Beobach 
tungen überlassen bleiben. 
9. Der grösseren oder geringeren Verbreitung nach reihen 
sich die Falter wie folgt: Pontia napi, rapae, Vanessa urticae, 
H\pparchia pamphilus, Pontia cratcegi, brasicae, Hipparchia 
janira, Colias hyale, Lycaena alexis etc. Die eben genannten 
Arten findet man allenthalben häufig. 
Eine grössere Bedeutung erlangen solche Beobachtungen für 
die Untersuchung über die geographische Verbreitung der Insecten, 
insbesondere solcher, welche in ökonomisch-technischer Hinsicht 
von Wichtigkeit sind. Würden die an vielen Orten angestellten 
Beobachtungen in ähnliche Tafeln wie Nr. 1. zasammengestellt, so 
Hessen sich die geographischen Gränzen der Verbreitungsbezirke 
ohne Schwierigkeit bestimmen. Von gleich hohem Interesse wer 
den solche Tabellen für denselben Ort, wenn man ältere mit neu 
eren vergleicht. Man ist im Stande die Aenderungen zu erkennen, 
welche die Fauna in Folge der Bodenkultur, des Abtreibens der 
Wälder, Austrocknens der Sümpfe, und anderer Aendernngen in 
der landschaftlichen Physiognomie erlitten hat. In einer wie in 
der andern Hinsicht ist es aber nothwendig, die Beobachtungen 
wo möglich zu vervielfältigen und über einen grösseren Zeitraum 
auszudehnen, als es bisher geschah. Ehen desshalb können die 
von mir nach dreijährigen Beobachtungen mitgetheilten Resultate 
mehr als ein Aufruf zu ähnlichen Untersuchungen, als ein wirk 
licher Gewinn für die Wissenschaft angesehen werden. 
Um aber doch wenigstens das Endergebniss, nämlich, die für 
die jährliche Vertheilung der Falter mitgetheilten Verhältnisse zu 
prüfen, habe ich eine ähnliche Zusammenstellung aus der ,,Synopsis
	        
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