Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 5. Band, (Jahrgang 1850)

stände erhalten und der Akademie übersendet habe. Die Kiste 
mit dem in Weingeist aufbewahrten Thiere war auch bereits 
angelangt und wurde Herrn Professor Hyrtl ausgefolgt. 
Das k. k. Ministerium des Cultus und Unterrichtes über 
sendet dd. 11. Mai, Z. 744 /iob die demselben vorgelegten me 
teorologischen Beobachtungen des Professors der Nautik in 
Triest, Hrn. Dr. Yinc. Gallo. Dieselben wurden der meteorolo 
gischen Commission zugewiesen. 
Das w. M., Herr Prof. Dr. Franz Unger überreichte 
für die Denkschriften eine Abhandlung über die Flora Sotz- 
kiana, mit nachfolgendem Einbegleitungsschreiben an den 
General - Secretär. 
„Die Arbeit, welche ich so eben beendet habe, betrifft eine 
ziemlich umfangsreiche Untersuchung einer Local-FIora der Vor 
welt, die ihrer Eigenthümliehkeit und Reichhaltigkeit wegen die 
Aufmerksamkeit des Paläontologen im hohen Grade verdient. 
Erlauben Sie, dass ich mich über diesen Gegenstand etwas näher 
ausspreche und in Kürze die wichtigsten Ergebnisse berühre, 
die eine Folge dieser Untersuchungen waren. 
Man kann annehmen, dass die Mannigfaltigkeit und der 
Reichthum der verschiedenen Floren, welche nach und nach in 
den einzelnen Perioden der Erdbildung auf einander folgten, 
gegen die jüngere Zeit im Zunehmen begriffen waren. Der 
grosse Wendepunct in dem Character der Vegetation, ungeach 
tet eine stetige Veredlung der Formen nicht zu verkennen ist, 
trat in der Kreidezeit ein, und obwohl wegen der damaligen 
geographischen Beschaffenheit der Erdoberfläche ein grosser 
Reichthum in der Production von Pllanzenmassen kaum möglich 
war, so erhielt dieselbe doch gerade zu dieser Zeit ein Ge 
präge, welches sie bis auf die letzte der geologischen Perioden, 
ja selbst bis auf unsere Zeit erhalten hat. Auf diese Periode 
folgte die älteste Tertiär- oder Eocen-Periode. Mit ihr ge 
wann das Festland unstreitig mehr Ausdehnung, und obgleich 
noch auf einzelne Inseln und Inselgruppen beschränkt, konnte 
doch in eben dem Masse auch die Vegetation einen grösseren 
Umfang erhalten. Aber nicht blos die Masse, sondern auch
	        
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