Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 4. Band, (Jahrgang 1850)

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ben. Wer die mannigfaltigen Hindernisse in der Ausführung von 
Arbeiten dieser Art kennt, wird es ohne besonders nachgewie 
senen Einzelheiten auf das Wort glauben, wenn die Aufgabe 
eine nicht ganz leichte genannt wird. 
Der IV. Band der Abhandlungen ist bereits wieder im 
Drucke. Möchte es gelingen bei dem immer mehr geregelten 
Gang der Verhältnisse, auch immer mehr Kräfte zur Verfügung 
zu erhalten. 
Herr Doctor ßoue, wirkliches Mitglied, liest folgende Ab 
handlung : 
„Uebor diePalaeo-IIydro-undOrographie derErd- 
oberfläche oder den wahrscheinlichen Platz des 
Wassers und des Landes, so wie über die wahr 
scheinliche Tiefe der Meere und die absolute Höhe 
der Länder und ihrer Gebirge während den ver 
schiedenen geologischen Perioden.” (Taf. IV.) 
Die Palaeohydrographie ist eine sehr alte Lehre und 
doch nur eine neue wahre geologische Untersuchung, die bis 
jetzt nur von Theoretikern mehr nach der Einbildung als nach 
den wissenschaftlichen Thatsachen studirt und in Büchern be 
leuchtet wurde. Diese Lehre hat doch ebenso wie andere ihre 
wohl gegründeten Ausgangspuncte, sie wurde aber vernachlässigt, 
und darum sind die wirklichen Thatsachen nicht in Ueberfluss 
vorhanden. Nicht nur Verfasser von Erdtheorien, sondern auch 
Geographen haben oft die Merkmale der Palaeohydrographie un 
philosophisch beurtheilt; denn da es immer Wasser auf dem 
Erdbälle gab, so bildeten sich zu allen Zeiten Merkmale von 
Meeresufern, von Anprallungsllächen, von Furchen und derglei 
chen, die uns jetzt noch theilweise vorliegen. Die wahre Zeit 
der Hervorbringung dieser Wassermcrkmale muss vorher geo 
logisch bestimmt werden, ehe mau berechtigt ist, geogenische 
Schlüsse daraus zu ziehen, sonst kann man leicht Irrthümer 
begehen. 
Die Palaeohydrographie wird aber einmal noch viel weiter 
vervollständigt werden, wenn namentlich der Boden der Meere 
geodätisch aufgenommen und geologisch erforscht sein wird. 
Dann wird man die Wirkungen des Wassers, so wie die grossen 
Sitzb. d. mathem. natunv. CI. Jahrg. 1850. IV. Heft. 30
	        
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