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Hierauf richtete Herr Sectionsrath W. Hai ding er, wirkl.
Mitglied, an die Classe nachstehende Worte:
Ich habe die Ehre der kais. Akademie der Wissenschaften, in
ihrer hochverehrten mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe,
den III. Band der von mir herausgegebenen „Naturwissenschaft
lichen Abhandlungen”, so wie den VI. Band der „Berichte” zu
überreichen, mit der angelegentlichen Bitte, auch zugleich zu
gestatten, dass ich nochmals meinen innigen Dank für die wich
tige Beihilfe ausspreche, welche mir durch ihre grossmüthige
Bewilligung einer Subvention von 500 fl. C. M. zu Theil wurde.
Es wird meine Pflicht sein, später auf die pecuniären Ver
hältnisse der Herausgabe zurückzukommen, heute bitte ich nur
um Erlaubniss, Ein Wort über den Inhalt zu sagen. Er beur
kundet einen Zeitraum, den ich aus Mangel an Theilnahme in
den beiden zur Hervorbringung von Werken dieser Art noth-
wendigen Erfordernisse, der wissenschaftlichen und der Geld
beiträge auf anderthalb Jahre vom 1. Juli 1848 bis 31. December
1849 verlängern musste. Der II. Band erschien den 20. August
1848, der III. den 19. April 1850. Manche Abhandlungen
waren damals schon vorrätliig, aber die übrigen fanden sich
erst gegen das Ende wieder zusammen, als die Arbeiten über
haupt, nach jener grossen Unterbrechung wieder mit mehr Eifer
betrieben werden konnten.
Der Inhalt der meisten von den 20 Abhandlungen ist geo-
logisch-paläontologischer Natur, davon sich 8 auf die Karpathen,
7 insbesondere auf Galizien beziehen ; Kner und Alth behandeln
die Umgegend von Lemberg; Lipoid Nadworna ; Unger und
Zeusehner Swoszowice, letzterer Inwald und Roczyny, Ho-
henegger die Sphärosiderite der Karpathen, v. Pettko eine
fossile Tubicaulis von Schemnitz. Die Gegenstände der Abhand
lungen von Franz v. Hauer, Werdmüller v. Elgg und
S chi e d erm ay r liegen in der Alpenkette, die der von Reuss
und Czjzek im Wiener Becken; Neumann bearbeitete das
Meteoreisen von Braunau, die Abhandlungen von Spitzer und
Riedl v. Leuen stern sind mathematischen Inhalts, zwei
endlich von Nöggerath betreffen die Natur der Achatmandeln,
insbesondere der von Montevideo. Nicht weniger als 33 Tafeln,
vier derselben in Farbendruck sind den Abhandlungen beigege-