Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 4. Band, (Jahrgang 1850)

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Mit ziemlicher Uebereinstimmung ergab sich auf diese Art 
durch mehrere Beobachtungsreihen an verschiedenen Tagen für 
das Farbenintervall der beiden benützten Blendgläser die Far 
benzerstreuung der Atmosphäre = 0,01925. Für dasselbe Far 
benintervall ist die Zerstreuung beim Kronglase = 0,0241 , 
beim Wasser = 0,0258, wornach die farbenzerstreuende Kraft 
der Atmosphäre — y von der des Kronglases, oder = s / 4 von 
jener des Wassers sein würde. 
Das wirkliche Mitglied Herr Sectionsrath M. Koller hielt 
nachfolgenden Vortrag : 
Ich gebe mir die Ehre, einer hochverehrten Akademie im 
Namen des Adjuncten der Sternwarte in Kremsmünster, Sigis 
mund Fellöcker, die akademische Karte Hora VII. zu über 
reichen, und erlaube mir, einige Worte beizufügen. 
Die königl. Akademie der Wissenschaften in Berlin lud die 
Astronomen und Freunde der Astronomie i. J. 1825 ein, einen 
vollständigen Atlas der Zone der Himmelssphäre von 15° nördl. 
bis zu 15° südl. Abweichung zu entwerfen. In die Blätter 
dieses Atlasses, wovon jedes eine Stunde in gerader Aufstei 
gung umfassen soll, sind nach dem Anträge der Akademie alle 
Sterne aufzunehmen, welche mit einem Kometensucher von 
Fraunhofer von 34 Linien Oeffnung und 10maliger Vergrös- 
serung noch gesehen werden können. 
„Bei dieser Ausführlichkeit werden die Karten, wie die Aka 
demie in ihrer Kundmachung bemerkt, nicht nur eine genaue 
Kenntniss des Himmels ermöglichen und viele astronomische 
Beobachtungen erleichtern, sondern auch das wahre Mittel dar 
bieten, die Kenntniss unseres Sonnensystemes durch Entdeckung 
neuer Planeten zu erweitern, sie werden diese sogar sicher 
herbeiführen können, während ohne specielle Himmelskarten 
nur ein günstiger Zufall die Auffindung veranlassen kann.” 
Ungeachtet erst zwei Drittheile der ganzen Arbeit, näm 
lich 16 Stunden vollendet sind, so ist bereits diese Erwartung 
der königl. Akademie auf eine erfreuliche Weise erfüllt worden. 
Der eifrige Durchforscher der Sternenwelt, Ilencke in 
Driesen, sah am 8. December 1845 an einer ihm wohlbekann 
ten Stelle des Himmels einen Stern 9 ler Grösse, den er bei 
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