Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 4. Band, (Jahrgang 1850)

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Salzes fallt Platinchlorid das Platindoppelsalz als einen sehr 
blassgelben Niederschlag. In Wasser ist es leichter löslich, be 
sonders beim Erwärmen, und scheidet sich aus der heissen, 
wässerigen Lösung in der Form von schönen goldglänzenden 
Krystallschüppchen ab. Die Zusammensetzung des Platindoppel 
satzes ist: CzH s N + CI II + Pt Ch; die wasserfreie Basis er 
hält somit die Formel: CzHsN d. i. die Formel von Methy 
lamin.” 
„Weitere Versuche mit deren Ausführung ich gegenwärtig 
beschäftigt bin, werden hoffentlich die erwünschten Aufschlüsse 
liefern über die Entstehungsweise dieser Base aus dem Mor 
phin. Die Analysen, welche den oben angeführten Resultaten 
zu Grunde liegen , werde ich, nebst den Ergebnissen meiner 
weiteren Versuche, baldmöglichst nachliefern.” 
Das wirkliche Mitglied Herr Prof. Stampfer las eine 
Abhandlung über die Farbenzerstreuung der Atmosphäre, welche 
in den Denkschriften der Akademie erscheinen wird. Der Ge 
genstand hat ausser dem wissenschaftlichen für den Astronomen 
zugleich ein praktisches Interesse. Da nämlich die von den Ge 
stirnen kommenden Lichtstrahlen durch die Erdatmosphäre ge 
brochen, mithin auch zerstreut werden, so muss dieser Um 
stand auf die beobachteten Sonnenhöhen Einfluss haben, wenn 
verschiedenfarbige Blendgläser angewendet werden. Aus glei 
chem Grunde muss für Sterne von ungleicher Farbe eine Ver 
schiedenheit der Refraction eintreten, welche, wenn auch ge 
ring, bei Messungen an verschiedenfarbigen Doppelsternen doch 
nicht ohne merklichen Einfluss sein dürfte, da derlei Messungen 
gegenwärtig mittelst der grossen Refractoren mit ausserordent 
licher Schärfe ausgeführt werden. Stampfer suchte die Farhen- 
zerstreuung der Atmosphäre durch Beobachtungen der Sonne 
nahe am Horizont zu bestimmen, und bediente sich hierzu eines 
lSzölligen Höhenkreises. Indem der Höhenwinkel des Fernroh 
res fortwährend um gleiche Theile geändert wurde, beobachtete 
er die Antritte der Sonne an den Horizontalfäden abwechselnd 
mit einem rothen und blauen Blendglase, und leitete aus den 
erhaltenen Zeitintervallen die gesuchte Farbenzerstreuung ab.
	        
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