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Standes der Gewässer um seine Massregeln zur Bewässerung,
die mit dem Fortschritt der Landes-Cultur immer mehr Bedürf-
niss wird, darnach zu bemessen.
Wenn die Weisungen und Mittel, welche von der Akademie
zur Erhebung jener Zustände und Begebnisse ausgehen, den
Landwirthen zukommen, so werden sich sicher auch unter ihnen
Theilnehraer an den angeordneten Beobachtungen und Aufzeich
nungen finden, und die Verbreitung derselben für das Wohl
des Landes die reichsten Früchte bi'ingen. Der beständige Aus
schuss wird von seiner Seite es an nichts fehlen lassen, was
er dazu beizutragen im Stande ist, und sieht nur der gefälligen
Aeusserung entgegen, wie die verehrliclie kais. Akademie der
Wissenschaften das gemeinsame Zusammenwirken zu bewerk
stelligen wünscht und gedenkt.
Wien, den 4. Jänner 1850.”
Herr Dr. Freiherr von Müller, k. k. Consul in Char-
tum, im Begriffe seine Reise dahin anzutreten, erbot sich wis
senschaftliche Aufträge der Akademie zu übernehmen.
Das correspondirende Mitglied Herr Theodor Wertheim
in Gratz übersandte nachstehende zweite Mittheilung über eine
neue flüchtige organische Basis. (Vergl. Sitzung vom 3. Jänner.)
„Behandelt man Morphin bei einer Temperatur von 200° C.
mit einem Ueberschuss von Kalihydrat, so erhält man ein De
stillat, dessen äussere Eigenschaften von denen des oben be
schriebenen nur wenig abweichen. Der Geruch desselben ist
gleichfalls stechend ammoniakalisch, der Geschmack scharf und
brennend. Mengt man eine kleine Quantität der salzsauren Ver
bindung mit trocknem Kalkhydrat und erwärmt das Gemenge
gelinde, so tritt der intensivste Ammoniakgeruch auf. Die
schwefelsaure Verbindung der Basis, die diesen Rcactionen zu
Grunde liegt, ist in Weingeist nur sehr wenig löslich; die
salzsaure Verbindung ist leicht-löslich in Wasser und Wein
geist. Aus der weingeistigen Lösung des chlorwasserstoffsauren
Sitzb. d. mathem. naturw. CI. Jahrg. 1850. I. Hft. 3