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recte Bestimmungen der Sonnenparallaxe zu erhalten, mir die
Pflicht auferlegt, Hochderselben vorzugsweise Bericht über
die hier erlangten Beobachtungen zu jenem Zweck gehorsamst
abzustatten.
Vor der Conjunction konnten, ungünstiger Witterung hal
ber, nur zwei Mal nicht ganz genügende Positions-Beobach
tungen erhascht werden, die auch noch keiner Gegenbeobach
tung von auswärts sich zu erfreuen haben.
Nach der Zusammenkunft der Venus sind dagegen zu acht
verschiedenen Malen: Mai 24, 25, 26, 27, 2S, 29, Juni 4 und 5
unter sehr günstigen Umständen Heliometer-Messungen des
Venus-Durchmessers geglückt, deren Resultate ich nächstens,
sobald die damals unterbrochenen Reducirungen beendigt
werden können, Einer illustren Akademie unterbreiten werde,
um dadurch zugleich meine dankbare Verehrung zu bezeigen.”
Das corresp. Mitglied Herr C. Fritsch in Prag über
sandte folgenden Aufsatz:
„Resultate aus den Beobachtungen über jene
Pflanzen, deren Blumenkronen sich täglich perio
disch öffnen und schliessen.”
In den Jahren 1844—1849 habe ich von Stunde zu Stunde und
während der ganzen Vegetationsperiode bei vielen Pflanzen, deren
Blumen sich täglich periodisch öffnen und schliesscn, die Grösse
der Blumenphase sowohl, als die Lufttemperatur und andere me
teorische Elemente, insbesondere dielnsolation von Sonnenaufgang,
den ganzen Tag hindurch bis einige Stunden nach Sonnenuntergang
in der Absicht aufgezeiclmet: nicht nur den täglichen Verlauf einer
Classe von Erscheinungen in der Pflanzenwelt zu bestimmen, wel
che in vielen Beziehungen interessant und lehrreich sein dürfte, son
dern auch noch die meteorologischen Bedingungen zu untersuchen,
unter welchen sie vor sich gehen.
Wenn ich mich des Wortes „Pflanzenschlaf’ zur Bezeichnung
der Erscheinungen, für welche die Ergebnisse der Beobachtungen
mitgetheilt werden, bediene, so halte ich mich verpflichtet, eine
Erklärung darüber zu geben.