Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 4. Band, (Jahrgang 1850)

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Körperchen. Gesetzt aber auch, die Aehnlichkeit zwischen den 
elektrischen Organen der Fische und der Vater’schen Körperchen 
wäre grösser als sie es wirklich ist, so lässt sich doch der Schluss 
von der Aehnlichkeit der Organe auf die Gleichheit der Function 
schwer rechtfertigen, zumal wenn man bedenkt, dass gerade im 
Nervensystem Theile, welche wir bis jetzt wenigstens ihrer 
Structur nach nicht von einander unterscheiden können, sehr ver 
schiedene Functionen haben. 
Es bleibt nach meinem Dafürhalten für die Bedeutung der 
fraglichen Organe nur die Ansicht übrig, dass dieselben für nichts 
Anderes als für eine Art der Nervemmfänge oder Nervenen 
digungen zu halten sind, und zwar für Anfänge oder Enden einer 
bestimmten Classe von Nervenfasern. Diese Deutung gewinnt um 
so mehr an Wahrscheinlichkeit, als durch die neuesten Beobach 
tungen die eine Zeit lang mit Unrecht in den Hintergrund ge 
drängte und als irrthümlich bezeichnete Behauptung, dass Ner 
venfasern in den Ganglien entspringen oder enden, immer mehr 
zur Geltung kommt. Es wären somit die Vater’schen Körperchen, 
so zu sagen, isolirte peripherische Ganglien, welche wegen ihrer 
peripherischen Lage mit einem dichteren, mehrfach geschichteten 
Neurilem umgeben sind. Damit ist freilich noch keine nähere Ein 
sicht in ihre Function und ihre physiologische Bedeutung gege 
ben, allein über Bedeutung und Function der Ganglien überhaupt 
muss uns erst eine weitere Forschung Aufschlüsse bringen. 
Herr Bergrath Ritter v. Hauer, corresp. Mitglied, las 
den ersten Theil seiner Abhandlung: 
„Ueber die Gliederung der geschichteten Ge 
birgsbildungen in den östlichen Alpen und den Kar 
pathen.”
	        
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