Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 4. Band, (Jahrgang 1850)

lind wovon einige Proben vorliegen. Jodsilberpapier unter dem 
negativen Bilde höchstens eine Secunde dem Sonnenlichte aus 
gesetzt, und dann mittelst Gallussäure behandelt und mit unter- 
schwefeligsaurem Natron fixirt, liefert bekanntlich schwarze Bil 
der. Silbergallonitrat mit oder ohne Essigsäure nach der Ex 
position mit viel Gallussäure überstrichen, liefert ebenfalls 
schwarze Bilder. Allein die zweckmässigste Methode ist, so 
weit meine Erfahrungen reichen, die nachfolgende: Man löse 
120 Gran salpetersaures Silberoxyd in ungefähr 10 Loth Wasser 
auf; ebenso 90 Gran Bromkalium in derselben Quantität Was 
ser und lasse glattes engl. Papier, zuerst auf der Silberlösung 
eine halbe Minute hindurch schwimmen, worauf man es abtrock 
net und eine halbe Minute lang über Bromkalium legt. Nachdem 
man das Papier von dort weggenommen und leicht abgetrocknet 
hat, wird es ganz in destillirtes Wasser eingetaucht, um alles 
überschüssige Bromkalium vollkommen zu entfernen, nach welcher 
Operation das Papier getrocknet bis zum weiteren Gebrauche 
aufbewahrt werden kann, allein kurz vor dem Gebrauche lässt 
man es nochmals etwas länger auf der Silberlösung schwimmen 
und benützt es, gut abgetrocknet, wie gewöhnliches Chlorsilber 
papier, nur mit dem Unterschiede, dass man die Exposition im 
Sonnenlichte so lange dauern lässt, bis dass der vorstehende 
Rand rothbraun gefärbt worden, wornach gewöhnlich eine blasse 
aber deutliche Zeichnung unter dem negativen Bilde erschienen 
sein wird, die man mit viel Gallussäure so lange hervorruft, 
bis sie kräftig schwarz geworden, was bei gehöriger vorher 
gegangener Lichteinwirkung ziemlich bald geschieht. Das Bild 
wird ausgewaschen und fixirt. Sollten bei der Operation des 
Hervorrufens die weiss zu bleibenden Stellen schmutzig werden, 
so kann man unter die Gallussäure etwas Essigsäure geben 
oder auch unter die Silberlösung bei der Bereitung des Papiers. 
Allein da diese leicht ins Papier eindringt und das Bild dann 
statt auf der Oberfläche des Papiers in der Masse desselben ent 
steht, so ziehe ich es vor, die Essigsäure wegzulassen. Will 
man aber positive Bilder auf diesem Wege erzeugen, so müssen 
auch die negativen dazu passen, was nach meiner Ansicht nur der 
Fall ist, wenn sie ausserordentlich kräftig, oder wenn sie nicht 
nach der Blanquart-Everar d’schen Methode angefertiget sind,
	        
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