Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 4. Band, (Jahrgang 1850)

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weniger, als ich gegenwärtig an der zweiten Auflage meines 
Repertoriums der Photographie arbeite, worin ich alle meine 
Erfahrungen mit der für die photographische Praxis so noth- 
wendigen Breite niederzulegen gedenke , daher ich mir hiermit 
hloss die Hauptpuncte vorzuführen erlaube. Sie werden unter 
den Ihnen zu überreichenden Bildern zwei finden, von blasser 
Farbe, von denen eines mittelst doppeltchromsaurem Kali, das 
andere mittelst Jodsilber durch hlosse Lichteinwirkung, ohne 
Beihilfe anderer chemischer Agentien erzeugt ist. Die Anwen 
dung dieser beiden Stoffe ist nicht neu, die Bilder selbst sind 
unschön, aber sie gehören in die Versuchungsreihe hinein und 
sind, wenn auch nicht photographisch, doch wenigstens physika 
lisch interessant. Ebenso liegt ein Bild vor, dessen Ton, wie 
ihn Hunt nennt, „mausfarbig” ist. Es ist dieses Bild auf Ma 
schinenpapier gemacht und vielfache Erfahrung berechtiget mich 
zu dem Ausspruche, dass für positive Bilder das Maschinen 
papier desto schlechter ist, je besser es sich für negative Bilder 
eignet, das heisst, je mehr bei der Leimung des Papiers Stärk 
mehl angewendet wurde, daher die schönsten positiven Bilder 
auf englischem, geschöpftem Papiere erzeugt werden, wohl auch 
auf einem Maschinenpapier, welches durch freies Jod nicht 
oder nur wenig blau gefärbt wird. — Sie werden ferner ein 
Bild finden, welches, durch Ammoniak fixirt, einen angenehmen 
bräunlichen Ton erhalten hat, so wie ein anderes, das die von 
Herschel so gerühmte Purpurbräune repräsentirt, welche durch 
Mitanwendung von Bleizucker erhalten wurde, ein Salz, welches 
in photographischer Beziehung mehrfach untersucht zu werden 
verdient. Da Bleizucker mit der Kochsalz- und Silbersalzlösung 
einen Niederschlag gibt, so kann die Anwendung nur dadurch 
geschehen, dass man zuerst das Bild auf der Kochsalzlösung, 
dann auf der Bleizuckerlösung und endlich auf der Silbersalz 
lösung schwimmen lässt, natürlich nach jedesmaligem, vorher 
gehendem Abtrocknen; die Bleizuckerlösung muss sehr verdünnt 
werden, Kochsalz und Silber werden in den gewöhnlichen Ver 
hältnissen angewendet. 
Bilder mit sammtschwarzem Ton , wie sie manchmal Vor 
kommen, erregen besonders die Aufmerksamkeit der Photographen, 
was mich bestimmte, vielfache Versuche darüber anzustellen,
	        
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