Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 4. Band, (Jahrgang 1850)

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hier den bedeutendsten Einfluss und die Resultate sind bei klei 
nen Aenderungen so vielfach verschieden , dass die Bearbeitung 
dieses Feldes reichliche Ausbeute und wissenschaftliches Ver 
gnügen gewährt. Die Launen der Photographie, wenn ich so 
sagen darf, sind es eben, die ihr den eigenthümlichen Reiz« ver 
leihen, und die den Experimentator immer wieder fesseln, wenn 
er sie zu verlassen gedenkt. Kaum glaubt man heute durch einen 
Versuch etwas gelernt zu haben, so wird man morgen desto ge 
wisser von seinem Irthume überzeugt. Natürlich gilt diess nicht 
von allen Thatsaclien und ich werde im Verlaufe dieses sum 
marischen Berichtes nur jene aufnehmen, die ich verbürgen kann 
und in zweifelhaften Fällen das Schwanken der Resultate ge 
wissenhaft angeben. 
Eine Thatsache steht unläugbar fest, dass nämlich die po 
sitiven Bilder desto schöner werden, je concentrirter man die 
Salzlösungen namentlich die Silberlösung bereitet, so wie auch 
wiederholtes Aufträgen der photographischen Substanzen, in 
jener Abwechslung, dass immer neue Niederschläge entstehen, 
die Schönheit der Bilder bedeutend fördert. Bekanntlich werden 
die photographischen Papiere dadurch präparirt, dass man z. B. 
beim Chlorsilberpapier ein gewöhnlich feines Schreibpapier 
zuerst auf einer Kochsalzlösung, dann auf einer Lösung von 
salpetersaurem Silberoxyd schwimmen lässt, nachdem man es 
früher mit Löschpapier abgetrocknet hat. Längeres Liegenlassen 
auf der Kochsalzlösung hat einen bläulichen Ton, längeres Lie 
genlassen auf der Silbersalzlösung einen bräunlichen Ton zur 
Folge, was als Beispiel dienen mag, welch’ kleinliche Um 
stände auf das Gelingen einer bestimmten Nuance Einfluss 
nehmen. 
Um bei Beurtheilung der verschiedenen Resultate nicht 
durch die jedem Bilde eigenthümliche Zeichnung beirrt zu wer 
den, habe ich für alle Versuche absichtlich ein und dasselbe 
Bild gewählt, nämlich die so interessante Copie der. Apotheose 
August’s. Das negative Bild, das ich vorzuweisen die Ehre ha 
ben werde, ist ein vollkommen gelungenes zu nennen und war 
wegen seiner Klarheit, für meinen Zweck besonders geeignet. 
Geehrte Herren! Ich glaube nicht, Sie mit der Aufzählung 
der Einzelheiten meiner Versuche ermüden zu sollen, um so
	        
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