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Sie werden in der Wärme opak, schmelzen zu einer nach
dem Erkalten amorphen Masse, und liefern weder für sich, noch
bei der Behandlung im Ammoniak oder Wasserstoffstrom, eine
Spur von Krystallen.
Die Analysen dieses Körpers für sich, als auch die, seines
Platindoppelsalzes ergeben die Formel: C m H n N 0 2 , das ist
das sogenannte ß Chinin, auf welches zuerst v. Heiningen
aufmerksam gemacht hat, der es auch als Bestandtheil des käuf
lichen Chinoidins nachwies.
Es wäre wohl zweckmässiger, dasselbe mit einem bestimm
ten Namen, als den ich „Cinchotin” vorschlage, zu bezeichnen.
Ferner enthält das käufliche Cinchonin noch nicht unbe
deutende Mengen eines braunen, basischen Harzes, welches ich
noch nicht näher untersucht habe, das ich aber mit Grund für
Chinoidin, die unkrystallisirbare Modification des Chinins halte.
Endlich verdanke ich der Gefälligkeit des Herrn Professors
Rochleder eine Sorte schön krystallisirtem Cinchonins aus
der Fabrik des Herrn Merk in Darmstadt, welches mir bei der
Analyse die Formel ergab, die Liebig zuerst aufgestellt hat:
Cm H n N 0.
Es ist aus diesen vorläufigen Versuchen schon jetzt ersicht
lich, dass weder die Formel Liebig’s, noch die Regnault’s,
der neuerdings von Laurent geltend gemachten, absolut wei
chen müssen, indem sie bestimmten Cinchoninsorten wirklich
entsprechen.
Zugleich erhellt, dass eine kleine Beimengung des wahr
scheinlich häufig damit vorkommenden Cinchotins hinreichen
wird, um diese Formeln mit höherem C-gehalt in die, mit den
niedrigeren Laurent’s zu verwandeln, wo die theoretischen
Differenzen nahe genug an einander liegen. Nämlich
0,0 = 78.43 ) C 40 = 77.92 ) C 3a = 77.55
H n = 7.18 f tf 24 = 7.79 f Ä 23= 7.48
N = - f 2V a = — ( N a= ~
o = - ) o a = - ) o 3 = -
Dazu verlangt das Cinchotin: