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tagne , aber viele innere Meere oder weit verzweigte Buchten
gab es auch. Die grössten Meere waren am nördlichen Fusse der
Alpen von Savoyen bis nach Siebenbürgen , mit den servisch-
masischen tiefen Buchten, die fast das wallachische Meer berühr
ten oder wirklich mit ihm in Verbindung östlich von Nischa stan
den, dann im nördlichen und centralen Frankreich, im nördlichen
und centralen Spanien (Valladolid u. s. w.), im südwestlichen Eng
land, im Rheinbecken, in Böhmen, in Hessen-Cassel u. s. w.
Diese kleinen Meere hatten auch Inseln, wie z. B. im ungarischen
Bakonyerwalde, in der Fruschka Gora in Syrmien, in dem slavo-
nischen Gebirge u. s. w.
Die Sahara-Gegenden Afrika’s und ihre niedrige Umge
bung waren atlantische Meerbusen oder selbst war das mittel
ländische Meer durch Tripoli in Verbindung mit jenem Sahara-
Meere, indem das Atlasgebirge aus Marocco und einem Theile
von Algerien ein ungeheures Vorgebirge ausmachte, vor wel
chem die Anhöhen von Algier eine Insel bildeten, da die Metidja-
Ebene unter Wasser stand. In der Sahara selbst waren Inseln
vorzüglich im Fezzanischen, in Murzuk, Kordofan, Darfur,
Burnu u. s. w.
Nach dem Wenigen, was wir über Afrika wissen, scheint
es, dass ein tertiärer Meeresarm das Wasser der Sahara mit
dem jetzigen Meerbusen von Benin vereinigte, denn der Lauf
des Niger liegt im Tertiären. Auf diese Weise hätten wir eine
grosse afrikanische Insel im Lande der Ashantis u. s. w. für
jene Zeit anzunehmen. Für das übrige südliche Afrika weiss
man nur, dass ein flaches niedriges Littorale in manchen Gegen
den vor den innern Gebirgen liegt und dass es tertiäre Becken in
dem Lande der Boschmans und weiter nördlich selbst Seebecken gibt.
Ob Madagascar damals grösser war, und selbst mit den nördlichen
krystallinischen Schieferfelsen des Sechelles vereinigt war, bleibt
zweifelhaft, obgleich die vulkanische Nachbarschaft von der
Comor-Insel im Kanal von Mozambique und der Insel Bourbon
und Mauriz auf der andern Seite genug' jüngere zerstörende
Kräfte beurkundete.
Im nördlichen Asien waren die Niederungen Meere,
unter denen das grösste die Wüstenbecken der Mongolei (von
Gobi und Yerkeng) bedeckte, Wässer, die später, nach den