Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 4. Band, (Jahrgang 1850)

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tagne , aber viele innere Meere oder weit verzweigte Buchten 
gab es auch. Die grössten Meere waren am nördlichen Fusse der 
Alpen von Savoyen bis nach Siebenbürgen , mit den servisch- 
masischen tiefen Buchten, die fast das wallachische Meer berühr 
ten oder wirklich mit ihm in Verbindung östlich von Nischa stan 
den, dann im nördlichen und centralen Frankreich, im nördlichen 
und centralen Spanien (Valladolid u. s. w.), im südwestlichen Eng 
land, im Rheinbecken, in Böhmen, in Hessen-Cassel u. s. w. 
Diese kleinen Meere hatten auch Inseln, wie z. B. im ungarischen 
Bakonyerwalde, in der Fruschka Gora in Syrmien, in dem slavo- 
nischen Gebirge u. s. w. 
Die Sahara-Gegenden Afrika’s und ihre niedrige Umge 
bung waren atlantische Meerbusen oder selbst war das mittel 
ländische Meer durch Tripoli in Verbindung mit jenem Sahara- 
Meere, indem das Atlasgebirge aus Marocco und einem Theile 
von Algerien ein ungeheures Vorgebirge ausmachte, vor wel 
chem die Anhöhen von Algier eine Insel bildeten, da die Metidja- 
Ebene unter Wasser stand. In der Sahara selbst waren Inseln 
vorzüglich im Fezzanischen, in Murzuk, Kordofan, Darfur, 
Burnu u. s. w. 
Nach dem Wenigen, was wir über Afrika wissen, scheint 
es, dass ein tertiärer Meeresarm das Wasser der Sahara mit 
dem jetzigen Meerbusen von Benin vereinigte, denn der Lauf 
des Niger liegt im Tertiären. Auf diese Weise hätten wir eine 
grosse afrikanische Insel im Lande der Ashantis u. s. w. für 
jene Zeit anzunehmen. Für das übrige südliche Afrika weiss 
man nur, dass ein flaches niedriges Littorale in manchen Gegen 
den vor den innern Gebirgen liegt und dass es tertiäre Becken in 
dem Lande der Boschmans und weiter nördlich selbst Seebecken gibt. 
Ob Madagascar damals grösser war, und selbst mit den nördlichen 
krystallinischen Schieferfelsen des Sechelles vereinigt war, bleibt 
zweifelhaft, obgleich die vulkanische Nachbarschaft von der 
Comor-Insel im Kanal von Mozambique und der Insel Bourbon 
und Mauriz auf der andern Seite genug' jüngere zerstörende 
Kräfte beurkundete. 
Im nördlichen Asien waren die Niederungen Meere, 
unter denen das grösste die Wüstenbecken der Mongolei (von 
Gobi und Yerkeng) bedeckte, Wässer, die später, nach den
	        
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