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richte «her Mittheilungen von Freunden der Naturwissenschaften
in Wien (IV. Band, Seite 142 von W. Hai ding er) noch Fol
gendes zu bemerken.
So wie (siche Tafel A) im Winter 18^ die Eismenge
vom 1. bis 10. Jänner in stetem Verhältnisse zunahm, bis sich
die stehende Eisdecke bildete , und eben so vom 11. Februar,
wo sich die Eisdecke zu bewegen anfing, bis zum 18. Februar,
wo das letzte Eis vorbeizog, in stetem Verhältnisse abnahm,
eben so ist unter Tafel B die grösste Unregelmässigkeit des
Eiszuges ersichtlich. Vom 23. bis 24. Deccmber 1848 war die
Donau ganz vom Eise frei, und doch den 27. Morgens ganz mit
Eis bedeckt. Dass am 24. Jänner das Eis wieder ganz ver
schwunden war, mag wohl zur Ursache haben, dass die Eisdecke
an irgend einem oberen Orte stecken geblieben. Die in der Ta
fel ersichtlichen Skizzen gehen das Bild, welches der Strom
im Winter 18^ darbot. So lange die Eisdecke gestanden,
war die Donau vom Blocksberge abwärts mehre hundert Klaf
ter vom Eise frei, die Eisdecke bildete die gewöhnliche keil
förmige Oeffnung, wie aus A' ersichtlich.
Je früher die Eisdecke zum Stehen kommt, und je län
ger sie steht, bildet das Eis die Formen, wie sie aus A"
ersichtlich sind, aa sind die Pfeiler der Kettenbrücke.
Im Winter 18— hat sich die vorerwähnte keilförmige
Oeffnung nicht gebildet, und die Eisdecke bedeckte den Strom
zwischen beiden Städten gänzlich.
Treibeis haben wir immer früher als Landeis, daher die
Eisdecke (Eisstoss) an den Ufern immer am unebensten ist, und
aus vielen halb aufgestellten, halb aufgeschobenen Tafeln besteht.
Einige Stellen ober Pesth am linken Ufer sind hiervon ausge
nommen, dort ist auf mehrere Klafter in der Breite todtes,
also der Bildung des Ufereises günstiges Wasser. In den bei
den beobachteten Jahren ist es nicht vorgekommen und dürfte
überhaupt eine seltene Erscheinung sein, dass das Flnsswasser
die Eisdecke überströmt, —doch sammelt sich bei gewisser Dicke
der Eisdecke und anhaltendem Thauwetter durch Abschmelzen
des auf dem Eise liegenden Schnees und des Eises selbst, mit
unter ziemlich viel Wasser, welches in der Höhe von einigen
Zollen ziemlich grosse Strecken der Eisdecke bedeckt.