Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 3. Band, (Jahrgang 1849)

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um diese Strecke zu durchlaufen. Diese Strecke wird bedeu 
tend länger sein müssen, wenn keine Uhr zu Gebote steht, 
welche Secunden zeie-t. Dieselbe Geschwindigkeit die in B in 
Zahlen angegeben ist, ist des leichtern Vergleichens wegen eben 
dort in der Rubrik des Wasserstandes, auch durch eine schwarze 
gebrochene Linie angegeben. 
Der Wass erstand ist täglich einmal am Pegel abge 
lesen, und hiernach in die Tafeln A und B eingetragen, und 
ebenfalls durch eine rothe Linie dargestellt. So lange die 
Wasserhöhe an vereinzelten Orten notirt werden, sind sie für 
unsern Zweck nicht inhaltreich genug. Es ist aber einleuch 
tend, zu welchen Resultaten derlei vermehrte, wo möglich ver 
vielfältigte Beobachtungen führen, wenn man sich vorstellt, dass, 
während z. B. in Komorn ein bedeutendes Steigen des Wassers be 
obachtet wird, man hier in Pesth nichts oder unbedeutend wenig 
davon bemerkt; dann ist diess ein sicheres Zeichen, dass der Was 
serabfluss gehindert ist. Nimmt in derselben Zeit die Eis 
menge in Pesth ab, während sie in Komorn zunimmt, so ist es 
klar, dass zwischen beiden Städten Eisbarricaden sich vorßnden. 
Es ist hier zu bemerken, dass diese Schlüsse nur dann eine 
sichere Basis haben, wenn das Verhältniss bekannt ist, in 
welchem die Wasserhöhen an verschiedenen Orten zu einander 
stehen, oder mit anderen Worten, wenn die Frage gelöst ist: 
„welche Function irgend eines obern Wasserstandes ist der 
Wasserstand eines weiter unten gelegenen Ortes?” Ich habe 
zu diesem Zwecke den Wasserstand der Donau bei Wien, 
Pressburg und Pesth im Jahre 1847 und 1848 in Tafeln ge 
bracht, werde aber, um eine grössere Basis zu haben, auch das 
Jahr 1849 dazu nehmen, und die Resultate, die sich daraus 
ziehen lassen, erst im Jänner 1850 vorzulegen die Ehre haben. 
Endlich enthalten die Tafeln A und B noch die Temperatur 
der Luft nach Reaumur und geben dieselbe um 6 Uhr Morgens 
als beiläufig die niedrigste, daher die auf den Eisproccss 
einflussreichste. 
Ausser diesen in den Tafeln A und B angegebenen Gegen 
ständen einer steten Beobachtung gibt es noch mehrere eben 
so wichtige, wenn auch nur momentane, zu beobachtende Ob 
jecte. In Bezug auf diese habe ich mit Hinweisung auf die Be-
	        
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