Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 3. Band, (Jahrgang 1849)

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einer respccliven Muttercyste (zusammengesetzte Cysten). Ausser 
dem gibt es auch eine endogene Vermehrung der Cysten, indem 
sich in dem flüssigen oder in dem parenchymatösen Inhalte einer 
Cyste neue Cysten entwickeln. 
5. Die Cysten sind gewöhnlich perennirende, oft 7,11 monströ 
sem Umfange heranwachsende Gebilde, es gibt aber auch solche, 
welche nicht oder doch nur höchst selten über ein gewisses Volu 
men, z. B. Hirsekorn-, Erbsen-Grösse heranwachsen, indem sie 
platzen — dehiscirende Cysten. 
(5. Die auf der Innenfläche der Cyslen vorkommenden obge 
nannten Excrescenzen stellen ein aus einer hyalinen structurlosen, 
von runden und oblongen Kernen durchsetzten Membran bestehen 
des einfaches kolbiges, schlauchartiges oder ein vielfach ausge 
buchtetes, verästigtes, zu secundären, tertiären Schläuchen u. s. w. 
auswachsendes Hohlgebilde dar. 
7. Sie kommen auch auf serösen, besonders auf Synovial- 
liäulen und auf Schleimhäuten vor: sie entstehen fernerauch in 
parenchymatösen Aftermassen und wachsen in ansehnliche durch 
Auseinanderweichen des Gewebes gegebene Räume herein, z. R. 
Cystosarcoma plryllodes. 
8. Sie erscheinen überall als Keimstätte und Träger bestimm 
ter Textur-Elemente. In der Cyste haben sie namentlich die Ten 
denz, den Cystenraum auszufüllen, indem sie die endogene Produc 
tion physiologischer und pathologischer Parenchyme, insbesondere 
aber die endogene Vermehrung derCyste vermitteln. An den Ader 
geflechten kommen sie als physiologische Gebilde vor. 
!). Die Cyste wird in ihrem primitiven Stadium als structur- 
lose Blase von mehrfachen Anomalien betroffen, welche eine Hem 
mung ihrer Fortbildung, eine Involution der Cyste begründen. 
Hieher gehören nebst der Auflösung und Resorption der struc 
turlosen Blase ohne oder nach vorangehender Dehiscenz besonders: 
a) Die aus endogener Entwickelung secundärer, tertiärer 
Blasen u. s. w. aus centralen oder excentrischen Kernen hervor 
gehende Ausartung zu einem gemeinhin der Incrustation unterlie 
genden geschichteten Cysten-Gebilde. 
b) Die durch Umwandlung des Inhalts der structurlosen Blase 
gegebene Degeneration derselben zu einer hüllenlosen Colloidmasse 
(Colloidkugel), womit häufig eine drüsige Sonderung oder eine der
	        
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