Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 29. Band, (Jahrgang 1858)

24 
Rochleder. 
der gelöste Theil durch ein Filter getrennt. Der dritte, durch 
verdünnte Essigsäure erhaltene Antheil wurde ebenfalls durch ein 
Filter von dem ungelösten Theile des Niederschlages getrennt. Der 
in Essigsäure zuletzt ungelöst gebliebene Antheil des Niederschlages 
enthält eine Portion von Harz. Die Flüssigkeit, welche von dem Nie 
derschlage abfiltrirt worden war, den Bleizuckerlösung hervorbrachte, 
gibt einen gelben Niederschlag mit Bleiessig. Die zwei zuerst erhal 
tenen Lösungen die durch Behandlung des durch Bleizucker erhalte 
nen Niederschlages mit Essigsäure und Wasser gewonnen worden 
waren, wurden als gleichartig zusammengemischt, die dritte Lösung 
aber für sich bei Seite gestellt. Die essigsauren Lösungen wurden 
mit Bleiessig versetzt, der entstandene Niederschlag auf einem Filter 
gesammelt und mit Wasser gewaschen. Die dritte essigsaure Lösung 
wurde für sich auf dieselbe Weise behandelt. 
Die beiden Niederschläge wurden unter Wasser durch Schwe 
felwasserstoff zersetzt, die Flüssigkeiten vom Schwefelblei durch 
ein Filter getrennt, der Schwefelwasserstoff durch einen Kohlensäure 
strom in der Wärme verjagt und die beiden Lösungen in einem Koh 
lensäurestrom auf die Hälfte des Volumen eingeengt. 
Nach 24 Stunden scheidet sich die Säure in Form von Krusten 
von blass bräunlicher, ins Röthliche ziehender Farbe an den Wandun 
gen des Gefässes ab. Die Säure wurde bei 100° getrocknet. Sie 
stellt zerrieben ein zusammenziehend schmeckendes, röthlich-bräun- 
liches Pulver dar, dessen wässrige Lösung sich durch Eisenchlorid 
dunkelgrün färbt. Diese Farbe geht beim Stehen in rothbraun über. 
Mit der Zeit setzt sich ein schwarzgrüner Niederschlag ab. Mit Salz 
säure oder Schwefelsäure erwärmt, entsteht ein schön rother Nieder 
schlag in der wässrigen Lösung, die rothe Substanz welche sich 
ausscheidet, lässt sich durch ein Filter entfernen. Sie hat nahezu die 
selbe Zusammensetzung wie die Säure aus welcher sie entstanden ist. 
Nachdem durch die geeigneten Mittel die Säure, die zurUmwandlung 
angewendet wurde, entfernt ist und ein kleiner Rest des rothen Um- 
wandlungsproduetes durch einige Tropfen Bleiessig, das Blei durch 
Schwefelwasserstoff und der Schwefelwasserstoff durch Erwärmen 
entfernt ist, hat man eine ungefärbte, klare Flüssigkeit, die sich gegen 
die Fehling’sche Flüssigkeit wie eine Zuckerlösung verhält. 
7-2615 Gr. Säure gaben nach der Methode von Fehling 
0-3948 Gr. Zucker (= Ci S H 12 Oi 2 ). Die Lösung liess nach dem Ver-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.