Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 29. Band, (Jahrgang 1858)

Mittheilungen aus dem chemischen Laboratorium zu Prag. 
s 
In Procenten ausgedrückt ist die Zusammensetzung dieses Farbe 
stoffes also folgende: 
I. II. III. 
C _ S4-87 — 84-78 — 84-76 
H — 6-71 — 688 — 6-93 
0 — 38-42 — 38-67 — 38-31 
100-00 — 100-00 — 100-00 
Dieser Farbstoff, dem icb aus weiter unten ersichtlichen Grün 
den den Namen Crocin beilege, stellt zerrieben ein lebhaft rothes 
Pulver dar, leicht löslich in Wasser und Alkohol. Die Lösungen be 
sitzen die Farbe einer Chromsäurelösung. Bleisalze fällen den Farb 
stoff mit orangerother Farbe. Die concentrirte wässerige Lösung mit 
concentrirter Schwefelsäure versetzt, wird anfangs indigoblau, später 
violet. Sowohl durch Salzsäure als durch Schwefelsäure in ver 
dünntem Zustande wird die wässrige Lösung des Crocin beim Er 
wärmen zersetzt, wobei ein schön dunkelrothes Zersetzungsproduct 
sich ausscheidet. Die Flüssigkeit bleibt von einer kleinen Menge 
dieses Spaltungsproductes gelb gefärbt, sie enthält einen süssen, 
krystallisirbaren, farblosen Körper in Lösung. 
Die Zersetzung des Crocin wurde einmal mit Salzsäure, ein 
zweites Mal mit Schwefelsäure ausgeführt. Das sich ausscheidende, 
rothe Spaltungsproduct, welches ich Crocetin nennen will, wurde auf 
einem Filter gesammelt und mit Wasser gewaschen. Es wurde über 
Schwefelsäure im Vacuo getrocknet. Die Analyse des Crocetin ergab 
folgende Zahlen: 
I. 0-214 gaben 0-8048 Kohlensäure und 0-1448 Wasser. 
II. 0-1848 „ 0-437 „ „ 01208 
Die zu beiden Analysen verwendete Substanz war von zwei 
Bereitungen, das Crocin war einmal mit Salzsäure, das andere Mal 
mit Schwefelsäure zersetzt worden. 
In 100 Theilen ist also die Zusammensetzung des Crocetin 
folgende: 
I. II. 
C 64-33 — 64-60 
H 7-52 — 7-26 
0 28-18 — 28-14 
10000 — 100-00
	        
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