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uns durch ihre vorhergegangenen Beobachtungen die alsbaldige Bestim
mung der in Schwaben aufgefundenen Muschelfauna des Bonebed-
sandsteines ermöglicht.
Im südwestlichen Deutschland, in Frankreich und in England
ist zwar die geographische Verbreitung dieser Zone vielleicht mit
derselben Ausdauer verfolgt und zum Theile auch in die geognosti-
schen Karten eingetragen worden, allein die Kenntniss der organi
schen Einschlüsse beschränkt sich immernoch auf wenige locale Vor
kommnisse. Wir haben es uns desshalb zur Aufgabe zu machen, hier
einen Schritt weiter zu gehen und auf unserem, durch seine Gcsteins-
beschalfenheit weniger günstigen Terrain dieselben Aufschlüsse zu
erzwingen, durch welche die unermüdlichen Geologen Österreichs
und der Schweiz die Wissenschaft bereichert haben. Da wir das
Niveau dieser Zone im westlichen Deutschland, in Frankreich und in
England beinahe überall kennen, so ist die Aufgabe gelöst, sobald
wir die entsprechenden Versteinerungen aufgefunden haben werden.
Es handelt sich desshalb nur darum, das was in Württemberg in den
letzten Jahren bereits geschehen ist, auch in anderen Gegenden des
Westens auszuführen und hier die in Verbindung mit dem Bonebed
auftretenden Schichten zu untersuchen und die darin ausgesprochene
Zone der „Kössener Schichten“ paläontologiseh nachzuweisen.
Ich habe diese Aufgabe mehreren meiner geologischen Freunde
nahegelegt und habe auch in den letzten Wochen die erfreuliche
Nachricht erhalten, dass es einem derselben gelungen ist, in dem
Grossherzogthume Luxemburg, nicht allein das Bonebed zwischen
Lias und Keuper nachzuweisen, sondern auch in den unmittelbar
darunter liegenden Sandsteinen mehrere der bezeichnendsten Species
aufzufinden, welche die Muschelfauna unseres schwäbischen Bone-
bed-Sandsteines und somit auch der „Kössener Schichten“ charak-
terisiren.
Die Angaben, welche ich im Nachfolgenden über den Bonebed-
Sandstein Luxemburgs mache, sind die Resultate der Untersuchungen
meines Freundes R. v. Hövel, welcher im Juni dieses Jahres das
Grossherzogthum Luxemburg zum Zwecke geognostischer und palä-
ontologischer Forschungen bereiste und mir die gesammelten Notizen
sammt den mitgebrachten Belegstücken mittheilte. Es liess sich dar
aus das Folgende zusammenstellen. Die Bildung, welche im Grossher
zogthume Luxemburg zwischen den untersten blauen Kalkbänken des