Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 24. Band, (Jahrgang 1857)

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Haue r. 
Eine an charakteristischen Petrefacten reiche Ablagerung von 
Raibler Schichten beobachtete Herr Stur ferner zu Naplanina, west 
lich von Oberlaibach; und nordöstlich von Oberlaibach bei Loog 
fanden die Herren v. Rosthorn und Foetterle in einem an der 
Strasse liegenden Rausteine zahlreiche Exemplare der weiter unten 
beschriebenen Myophoria Kefersteini; ein Vorkommen, welches ein 
Auftreten der Raibler - Schichten auch in dieser Gegend wahrschein 
lich macht. 
Weiter nördlich in Kärnten, in der Umgebung von Bleiberg, 
dann in der Karavankenkette und deren östlicher Fortsetzung fehlen 
die eigentlichen Raibler Schichten. Sie sind hier ersetzt durch die 
Bleiberger Muschelmarmor-Schichten, die sich paläontologisch haupt 
sächlich durch das Vorkommen zahlreicher Cephalopoden von den 
Raibler Schichten unterscheiden, und daher den echten Cassianer 
Schichten noch viel näher stehen als die letzteren. 
Westlich von dem eingangs erwähnten Hauptzuge fand Herr 
Fo etter 1 e die Raibler Schichten in den Venetianer Alpen wieder 
bei Tolmezzo und verfolgte sie von da nach West über Ampezzo bis 
Forni di Sotto. Bei Tolmezzo selbst wenden sie sich nach Nordost 
und stehen, aller Wahrscheinlichkeit nach, mit jenen am Zucco di 
Boor in Verbindung: so dass auch dieser Zug eine unmittelbare 
Fortsetzung des erst erwähnten Hauptzuges bilden würde. Deutlich 
erkennbare Petrefacten wurden in diesem Zuge gefunden: unter Clu- 
dinico an der Strasse nach Comeglians im Canal di Gorto, — am 
Süd-Fuss des Mt. Tinizza im Canal di Socchieve, — endlich ober 
halb Andrazza bei Forni di sopra. Auch hier, wie bei Raibl selbst, 
bilden die Raibler Schichten das oberste Glied der Triasformation, 
sie ruhen auf lichtgefärbten schon der oberen Etage dieser Formation 
angehörigen Dolomiten, und werden von Dachstein-Dolomiten und 
Kalksteinen überlagert. Zu diesem Resultate ist Herr Foetterle 
gelangt, als er im vorigen Sommer eine Revisionsreise in diese 
von Herrn Stur aufgenommene Gegend unternahm. Des Letzteren 
jüngst veröffentlichte Mittheilungen *) werden hiedurch theilweise 
berichtigt. 
Noch weiter westlich in den Venetianer Alpen fehlen die typi 
schen Raibler Schichten; an ihrer Stelle treten bereits die echten 
*) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, VII, S. 442.
	        
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