Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 21. Band, (Jahrgang 1856)

R e i c h a r d t. Über das centrale Gefassbiindel-System einiger Umbelliferen. 133 
Über das centrale Gefässbiindel-System einiger Umbelliferen. 
Ein Beitrag zur anatomischen Kenntniss dieser Familie. 
Von Heinrich Wilhelm Reichardt. 
(Mit III Tafeln.) 
(Vorgetragen in der Sitzung vom 24. April 1856.) 
Dass sich beiden Umbelliferen centrale Gefässbiindel ausser den 
peripherischen vorfinden, war schon seit längerer Zeit bekannt. 
Der Erste, welcher auf dieses Vorkommen aufmerksam machte, 
war nach De Ca ndolle Hr. v. Mirbel J )> welcher bei Ferula und 
einigen anderen nicht näher bezeichneten Umbelliferen Gefässbündel 
beobachtete, die den Markkörper durchziehen. 
Hr. Prof. Dr. Unger bemerkt in seiner Preisschrift über den 
Bau und das Wachsthum des Dicotyledonen-Stammes 2 ) in einer 
Note zu der augeführten Beobachtung Mirb e l's über die Familie der 
Doldengewächse blos, „dass nach anLaserpitium angestellten Unter 
suchungen diese Gefässbündel nicht Bündel von Spiralgefässen, son 
dern Bündel eigener Gefässe (vasa laticis) wären, und dass aus 
diesem Grunde die Structur der Umbelliferen nicht mit jener der 
übrigen Pflanzen, welche centrale Gefässbündel zeigten, verglichen 
werden dürfe.“ 
Da, wie ich später zu erörtern Gelegenheit haben werde, das 
Vorkommen von centralen Gefässbündeln bei Ferula noch sehr zwei 
felhaft ist, und so viel mir bekannt, seit De Candolle’s Organo- 
graphie kein diesen Gegenstand näher behandelndes Werk ersehen, 
so musste Herrn Dr. Joch man n’s Inaugural-Dissertation 3 ), welche 
von diesen centralen Gefässbündeln der Umbelliferen die ersten 
näheren Nachrichten gibt, um so erwünschter sein. 
*) Organographie, i. Bd., p. 164, T. 3, Fig. 3. 
2 ) Pag. 58. 
3 ) De Umbelliferarum evolutione et structura nonnulla. Diss. inaug. Vratislav. 
1854, 4. , pag. 10 — 12.
	        
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