Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 1. Band, (Jahrgang 1848)

der G esammt-Akademie, 
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Dieser Antrag wurde mit einstimmigem ßeifalle vernommen und 
beschlossen, in dem Verkehre der Akademie als Körperschaft die 
gerügten Titulaturen nicht mehr zu gehrauchen; zugleich wurde der 
Wunsch laut, dass die Herren Akademiker auch in ihrer Privat- 
correspondenz sich derselben enthalten und auf Nachahmung dieses 
Verfahrens hinwirken mögen. 
Das wirkliche Mitglied der kaiserlichen Akademie der Wissen 
schaften, Herr Bergrath Ilaidinger stellte in der Gesammtsitzung 
am 13. Mai 1. J. den Antrag, die Akademie möge sich mit einer Re 
form ihrer Einrichtungen beschäftigen. Er leitete seinen Vorschlag 
mit nachstehendem Vortrage ein: 
„Der Fortschritt der Zeit ist auch in dem Entwickelungsgange 
der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften sichtbar gewesen. 
Nichtmitglieder werden bereits zu den wissenschaftlichen Sitzungen 
zugelassen. Durch den Beginn der Herausgabe der Sitzungsberichte 
ist die Verbindung mit der wissenschaftlichen Welt eröffnet. So 
manche Verbesserungen erscheinen aber heute noch wünschens- 
werth, um das schöne Institut von jenem Geiste der Arbeit und des 
Vertrauens, aber auch der Verantwortlichkeit durchdrungen zu sehen, 
gegen den man sich nun nicht mehr verschliessen darf.” 
„Die kaiserliche Akademie der Wissenschaften erhielt ihre Ge 
schäftsordnung, aber auch schon ihre Statuten, welchen jene ange 
schmiegt werden musste, unter dem Grundsätze der Censur und 
Controle. Ein unnöthig hemmender Geschäftsgang wird dadurch 
herbeigeführt. Wenn auch in der Praxis schon manche störende 
Elemente beseitigt wurden, so fehlt doch auch die Anerkennung der 
Notliwendigkeit solcher Abweichungen, und die gerade unumwun 
dene Aussprache dessen, was uns erforderlich ist.” 
„Aber die ursprünglichen Statuten selbst zeigen uns im §. 6 
den gesetzlichen Weg, Wünsche und Bitten Seiner Majestät 
unserem allergnädigsten und gütigsten Monarchen, in 
Unterthänigkeit darbringen zu können, nämlich durch Seine k. k. 
Hoheit unsern durchlauchtigsten Herrn Curator.” 
„Ich bitte die kaiserliche Akademie der Wissenschaften, gütigst 
in Erwägung ziehen zu wollen, ob es nicht zeitgemäss wäre, eine 
Commission zu ernennen, um die Grundsätze zu besprechen, welche
	        
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