Haidinger. Überreicht zwei Mittheilungen.
SITZUNG VOM 23. DECEMBER 1847.
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Der Secretär legte die eingegangenen Druckschriften vor. (Man
sehe das Verzeichniss am Ende.)
Der Mechaniker Kapp eil er unterzieht der Ansicht der Classe
ein von ihm verfertigtes Normal-Barometer, dessen Eigenthümlieh-
keiten er in einer Eingabe hervorhebt.
Die Herren Schrötter und v. Ettingshausen werden
zur Berichterstattung darüber aufgefordert.
Herr Bergrath Hai ding er legte Separat-Abdrücke aus dem
letzten Bande der Abhandlungen der königl. böhmischen Gesellschaft
der Wissenschaften (V. Folge, Band 4) vor: „Der rothe Glaskopf,
eine Pseudomorpliose nach braunem, nebst Bemerkungen über
das Vorkommen der wichtigsten eisenhaltigen Mineral-Species in
der Natur” und „Über das Eisenstein - Vorkommen von Pitten in
Österreich.”
Er bemerkte, dass diese beiden Mittheilungen eigentlich die
Einleitung zu der interessanten Thatsaehe bilden, über welche er
heute der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe eine kurze
Mittheilung zu machen beabsichtige, nämlich über eine vollstän
dige, nicht zerdrückte Geode von rotliem Glaskopf. Mehrere
Eisensteine von dem Bergbau des Herrn Daniel Fischer am
Eibelkogel bei Turnau in Steiermark wurden vorgelegt, die
Bergrath Hai ding er im vorigen Jahre in Gesellschaft der Herren
von Hauer und vonMorlot an der Stelle gesammelt, und die
Herr Fischer, Besitzer des Hochofens in Thörl, freundlichst an
das k. k. montanistische Museum eingeschickt hatte.
Der Oxydations- oder Schwefelungs-Zustand des Eisens lie
fert für sich schon die wichtigsten Daten für die Beurtheilung der
verschiedenen Epochen, durch welche die Gebirgsgesteine ge
bildet und verändert wurden, und selbst an jenen Orten hat man
noch hinlänglich Gelegenheit, Studien darüber zu machen, wo
die eisenhaltigen Mineralien reich und häufig genug Vorkommen, um
als Eisenerze zu Bergbau-Unternehmungen Veranlassung zu geben.
Sitzb. d. matliem.-naturw. CI. I. Bd.
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