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an unsere Akademie abgesendet worden seien. Die Classe, welche
bereits mit der vollständigen Sammlung der früheren Publicationen der
genannten Institute beschenkt worden ist, findet sich durch diesen
neuen Beweis freundlichen Entgegenkommens zu dem lebhaftesten
Danke verpflichtet.
Das correspondirende Mitglied. Herr Franz Moth, Professor
der Mathematik am Lyceum zu Linz, überreichte mit Schreiben vom
12. August ein Manuscript, betitelt: „Die mathematische Zeichen
sprache in ihrer organischen Entwickelung.” welches den ersten
Theil einer von dem Herrn Verfasser unternommenen, eine Reform
der allgemeinen Mathematik bezweckenden Arbeit bildet, und für
den nachfolgenden die Analysis der Gleichungen und den höheren
Calcul enthaltenden Theil eine lückenfreie Grundlage darbieten soll.
Bei der Abfassung dieses Werkes, über dessen Tendenz der Herr
Verfasser sich in einem Programm näher ausspricht, war es sein
Hauptbestreben, die Begriffe und Sätze, auf denen die strengeren und
allgemeineren Methoden der neueren Mathematiker beruhen, in eine
innige Verbindung zu bringen, und die Analysis als ein geordnetes,
leicht überschaubares Ganzes darzustellen.
Da der Herr Verfasser die Berücksichtigung seiner Arbeit von
Seite der Akademie wünscht, so wurde das Manuscript den wirkli
chen Mitgliedern Herren Stampfer und Burg und dem correspon-
direnden Mitgliede Herrn Salomon zur Berichterstattung zuge
wiesen.
Von Herrn F. W. Knochenhauer, Director der Realschule in
Meiningen, ist der Classe nachstehende Abhandlung zugekommen,
deren Abdruck des Interesses wegen, welches ihr Gegenstand den
Physikern darbieten dürfte, beschlossen wurde 1 ).
*) In einem Schreiben an den Secretär äussert sich der Herr Verfasser über den
Gegenstand dieser Arbeit folgendermassen:
„In den letzten Jahren habe ich mich mit elektrischen Versuchen beschäftigt,
bei denen, während eine Batterie sich entladet, eine andere, mit dem Sclilies-
sungsdrathe derselben verbundene, sowohl eine Ladung empfängt, als abgibt.
Hiedurch greifen dann die beiden Ströme der Art in einander, dass sich daraus
mit Bestimmtheit folgern lässt, dass der sogenannte elektrische Strom nur in
einem veränderten Molecularzustande des Leitungsdrathes, nicht aber in irgend