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Ettingshausen. Formel für die Wirkung
Man denke sich nun an jedem Punkte des Stromleiters eine
unendlich kleine Linie — dx angefügt, parallel zur Geraden, längs
welcher X wirkt, und bezüglich der dieser Kraft vorgezeichneten
Richtung entgegengesetzt gestellt; multiplicirt man den vorher
gehenden Ausdruck mit dx, so wird
Xd x — ckm.J'*™ 1 ^ C0S -- ds dx.
Das Product ds dx, sin y stellt den Flächeninhalt eines unend
lich kleinen Parallelogrammes dar, dessen Seiten ds, dx sind, und
den Winkel <p bilden. Das Product dieses Flächeninhaltes mit — s ~
1 ir
drückt die Projection desselben auf eine mit dem Halbmesser 1 um
den Punkt m als Mittelpunkt beschriebene Kugelfläche aus, welche
Projection den Durchschnittspunkten der von dem Kugelcentrum zu
dem Parallelogramm gehenden geraden Linien und der Kugelfläche
entspricht. Betrachtet man einen geschlossenen Stromleiter, und
fasst man das Stück V der Kugelfläche in das Auge, welches dessen
Projection zur Begrenzung hat, so sieht man leicht, dass das
Integral
ds dx
die Änderung angibt, welche die Fläche Verleidet, wenn jeder Punkt
des Stromleiters um das oben bezeichnete Stückchen dx verschoben
wird, oder was dasselbe ist, wenn der magnetische Punkt längs der
Richtung von x und dx fortrückt. Man kann daher auch
X
ckm
dV
dx
setzen, und es spielt sonach die Fläche V dieselbe Rolle, wie das
sogenannte Potenzial in der Theorie der gewöhnlichen elektrischen
Anziehung und Abstossung, ein Satz, der bereits von Gauss ausge
sprochen worden ist. (S. Resultate aus den Beobachtungen des magne
tischen Vereins im Jahre 1838, S. 82.)
Denkt man sich durch den Stromleiter irgend eine Fläche a
gelegt, und bezeichnet man mit da ein Element derselben, mit u die
Länge der Geraden, welche den magnetischen Punkt mit dem Elemente
da verbindet, und mit 0 den Winkel der vom Punkte m beginnenden
Richtung vonjtmit der Normallinie der Fläche am Elemente da, welche